Im ersten Halbjahr 2012 ist die Anzahl der Stromnetzübernahmen insgesamt überschaubar gewesen. So zählen wir bis Ende Juni insgesamt 17 Statuswechsel von Netzen, die in der Datenbank entsprechend neu zugewiesen wurden. Von diesen 17 Fällen vollzogen sich zehn Netzübergaben an neu konstituierte Netzbetreibergesellschaften, in denen z. T. auch mehrere zuvor eigenständige Netzbetreiber aufgegangen sind. Sieben Netze gingen an andere bestehende bzw. umliegende Netzbetreiber, wobei die jeweiligen „alten“ Betreiber ihren eigenen Netzbetrieb einstellten. Dies war z. B. in Neumünster der Fall, wo das Stadtwerke-Netz neuerdings der Schleswig-Holstein Netz AG und damit dem E.ON-Verbund zugehörig ist. In bundesweiter Perspektive betrafen die Neuzuordnungen in der Datenbank rund 200 deutsche Postleitzahl-Ort-Kombinationen inklusive aller zugehörigen Straßen und Hausnummern. Desweiteren wurden im Berichtszeitraum 17 „geschlossene Verteilernetze“ von insgesamt acht Netzbetreibern neu in die Datenbank aufgenommen.
Gericht bemängelt kommunale Vergabepraxis für Netzkonzession
Auch wenn Konzessionsverträge neu abgeschlossen wurden, schließt das nachgelagerte Rechtsstreitigkeiten nicht aus. So ist kürzlich ein Urteil bekannt geworden, das das Diskriminierungsverbot in den Vergabeprozessen betriftt. Demnach dürfen Gemeinden nicht von ihren eigenen zuvor festgelegten Auswahlkriterien für neue Konzessionsnehmer abweichen und letztlich Eigenbetriebe beim Zuschlag bevorzugen. Ein privatwirtschaftlicher Bewerber, der nicht zum Zuge gekommen war, hatte im hier vorliegenden Fall geklagt und Recht bekommen.
Die Richter des Landgerichts Kiel stellten fest, dass der Wunsch nach einer Kommunalisierung des Netzes kein Entscheidungskriterium nach dem Energiewirtschaftsgesetz sei, sondern es primär darum gehe, im Wettbewerb den effizientesten Netzbetreiber zu finden. Auch Gemeinden sind folglich an das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) gebunden, das eine „unbillige“ Behinderung anderer Unternehmen als dem Eigenbetrieb untersagt. Auch dürfen sich die Auswahlkriterien an sich nicht nur auf das rein fiskalische Interesse der Gemeinde beziehen, sondern haben sich auch am Bedürfnis der Verbraucher nach einer möglichst sicheren und preisgünstigsten Versorgung zu orientieren.
Schulungstermine für Datenbanken und Software im September
Im September finden in unserem Hause wieder mehrere Schulungen zu den ene't Datenbanken und zugehörigen Kalkulationssoftware-Anwendungen statt. Im Unterschied zu früheren Schulungsterminen sind die Datenbank- und Software-Schulungen nicht mehr im Rahmen von "Kombischulungen" miteinander verknüpft, sondern finden neuerdings an getrennen Terminen statt. Diese lauten wie folgt:
- Workshop NetKalk Strom und Gas: Dienstag, 18.09.2012 — 9:00 Uhr bis 17.00 Uhr
Viele Mitarbeiter von Energieunternehmen arbeiten täglich mit den Anwendungen NetKalk Strom bzw. NetKalk Gas und ermitteln mit ihnen die Netznutzungskosten, die bei der Belieferung von Kunden anfallen. In diesem Workshop werden praktische Vorgehensweisen und Funktionen erläutert, die auch Ihnen den Umgang mit dieser Software erleichtern werden. Konkret behandelt die Weiterbildung u. a. die „adressscharfe“ Identifizierung von Netzbetreibern, die Netzentgeltberechnung für einzelne Lieferstellen, aber auch die in der Software enthaltene Bündelkalkulationsfunktion. - Workshop ene't Datenbanken: Mittwoch, 19.09.2012 — 9:00 Uhr bis 17.00 Uhr
Die ene't Datenbanken für Netznutzungsentgelte stellen branchenweit den Standard dar und werden in vielen Unternehmen für den systemgestützten Energievertrieb eingesetzt. Die Datenbanken für Endkundentarife finden Verwendung bei Tarifrechnern und werden für die Marktbeobachtung und Angebotskalkulation herangezogen. Im Zuge dieses Workshops stehen vor allem die Feldstrukturen und Inhalte der Tabellen sowie die Beziehungen der Tabellen untereinander im Vordergrund. Auf Wunsch gehen die Referenten auch auf das neue „Datenbankdesign 2012“ ein, das ab Februar 2013 das bestehende Datenbank-Angebot ergänzen wird. - Workshop NetKalk Tarife: Donnerstag, 20.09.2012 — 9:00 Uhr bis 17.00 Uhr
Die Software NetKalk Tarife verfügt über zahlreiche vertriebsrelevante Funktionen. Sie umfasst einen leistungsstarken Tarifrechner und diverse Verfahren zur umfangreichen Analyse und Kalkulation von Strom- und Gaspreisen. Die Teilnehmer des Workshops werden in die Lage versetzt, Preise für Tarifkunden punktgenau mit gewünschten Margen, mit ausgeloteten Preisabständen zur Grundversorgung oder mit geforderten Positionen in Tarifranglisten zu berechnen.
Bei allen Workshops werden die ene't Experten den individuellen Informationsbedürfnissen der Teilnehmer in hohem Maße Rechnung tragen. Abgehalten werden sie in den Schulungsräumen der ene't GmbH in 41836 Hückelhoven. Da die Teilnehmerzahl für die drei genannten Termine jeweils beschränkt ist, empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung.
Haben Sie weitergehende Fragen? Dann erhalten Sie unter der Telefonnummer 02433 52601 – 0 oder über die E‑Mail-Adresse info@enet.eu weitere Informationen.
Neue Datenbank „Wechselbereitschaft Strom“ ab sofort verfügbar
Mit der Datenbank „Wechselbereitschaft Strom“ hat die ene't GmbH ein neues Angebot aufgelegt. Anders als bei den meisten anderen ene't Datenbanken stehen bei diesem Produkt weniger die Netzbetreiber und Energielieferanten im Mittelpunkt als die Verhaltensmuster der im Standardlastprofil abgerechneten deutschen Endverbraucher. Die neue Datenbank gibt Aufschluss darüber, für welche Produkte sich welcher Kunde in Abhängigkeit von seinem Standort interessiert. Diesen „ortsscharfen“ Betrachtungen liegt eine Segmentierung nach der Kundengruppe (Haushalt/Gewerbe) sowie nach den nachgefragten Verbrauchsmengen zugrunde. Auf dieser empirischen Datenbasis können lieferantenseitige Vertriebsentscheidungen zielgerichteter erfolgen.
Schon seit mehreren Jahren greifen Online-Tarifrechner auf Energiepreisinformationen von ene't zurück. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, über unsere Partner die zahlreichen Verbraucheranfragen speichern zu lassen und diese in strukturierter Form täglich der „Datenbank Wechselbereitschaft Strom“ zuzuführen. Dort stehen sie den Nutzern für Analysen unterschiedlichster Art zur Verfügung. Jährlich über zehn Millionen Tarifvergleiche von Portalbesuchern mit ihren jeweils individuellen Voreinstellungen gewährleisten dabei die Repräsentativität der Ergebnisse.
Weitere Informationen erhalten Sie vom ene't Vertriebsleiter Herrn Roland Hambach unter der Telefonummer 02433 52601 – 50 oder über dessen E‑Mail-Adresse rh@enet.eu.