Als Berechnungsgrundlage dient ein Mittelklassefahrzeug mit reinem Elektroantrieb, das im Schnitt 17 kWh Strom auf 100 km verbraucht. Hochgerechnet auf eine angenommene Jahresfahrleistung von 10.000 km ergibt dies einen Abnahmefall von 1.700 kWh. Beim Tarifvergleich mit dieser Leistung wird bei Zweitarif-Produkten eine Aufteilung von 20 % HT und 80 % NT angenommen, da privat genutzte Elektrofahrzeuge zu Hause typischerweise überwiegend nachts geladen werden dürften.
Flächendeckendes Angebot bei geringer Auswahl
Auf den ersten Blick zeigt die Auswertung, dass spezielle E‑Mobilitäts-Tarife zwar bundesweit flächendeckend verfügbar sind, die Dichte der Anbieter sowie der angebotenen Produkte dagegen noch sehr gering ausfällt. Je Postort sind im Schnitt gerade einmal 1,2 Anbieter aktiv, durchschnittlich werden ebenso viele Produkte angeboten.
Anzahl angebotener E‑Mobilitäts-Tarife je Postort
In 13.778 Postleitzahl-Ort-Kombinationen und damit knapp 87 % der bundesdeutschen Postorte haben Verbraucher nur einen Tarif zur Auswahl. Ein wenig mehr Auswahl haben die Bewohner Bremens, Berlins, im Südwesten Bayerns sowie in Teilen Sachsens, Sachsen-Anhalts und Brandenburgs. Mit gerade einmal drei Produkten an der Spitze stehen Hamburg und der rheinland-pfälzische Süden.
Die geringe Wahlmöglichkeit spiegelt sich auch in einem relativ homogenen Preisgefüge wieder. Durch die weite Verbreitung dominiert der Tarif „RWE ePower basic der RWE Effizienz GmbH das Ranking, obwohl die Jahreskosten mit 478,49 € oder 28,15 ct/kWh (etwa 4,78 €/100 km) nur knapp unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 482,09 € beziehungsweise 28,36 ct/kWh (rund 4,82 €/100 km) liegen (alle Preise Nettoangaben, Arbeitspreise enthalten umgelegte Grundpreise). Vergleichsweise günstige Angebote finden sich regional betrachtet fast nur im Großraum Hamburg.
Preisniveau des jeweils günstigsten E‑Mobilitäts-Tarifs je Postort
Deutschlandweit am günstigsten fährt es sich mit einem E‑Mobilitäts-Tarif derzeit in Waldkirch (Baden-Württemberg). Die ortsansässigen Stadtwerke liefern die 1.700 kWh im Tarif „PowerAbo-MobilStrom“ für jährlich 417,62 € (24,57 ct/kWh oder 4,18 €/100 km). Dieses Produkt ist eines von nur zwei Zweitarif-Angeboten deutschlandweit, beliefert wird allerdings auch nur ein Postort. Wesentlich mehr stellt der teuerste Anbieter im Tarifranking in Rechnung. Die bayrischen Lechwerke berechnen für das zweite erhältliche Zweitarif-Produkt „LEW Autostrom in 291 belieferten Postorten 571,17 € (33,60 ct/kWh oder 5,71 €/100 km). Somit lässt sich eine Preisspreizung von 36,8 % errechnen. Rund 90,5 % der angebotenen Tarife lassen sich im Übrigen auch gewerblich nutzen.
Wirtschaftlichkeit bleibt ein Rechenexempel
Im direkten Vergleich mit den Verbrauchskosten fossiler Antriebe wirken die Energiekosten von durchschnittlich 482,09 € für 10.000 km Strecke günstig. Legt man die vom ADAC ermittelten Durchschnittspreise für das Jahr 2013 zugrunde, ergeben sich für ein Dieselfahrzeug mit angenommenem Verbrauch von 6 Litern pro 100 km bei einem Preis von 1,42 €/l Jahreskosten von insgesamt 852 € (8,52 €/100 km). Noch tiefer muss der Fahrer eines Pkw mit Ottomotor in die Tasche greifen, denn bei einem Verbrauch von 7 Litern Superbenzin E10 summiert sich der Literpreis von 1,55 € zu Jahreskosten von 1.085 € (10,85 €/100 km) auf.
Ob diese Ersparnis ausreicht, den deutlich höheren Anschaffungspreis für ein E‑Mobil zu kompensieren, muss individuell errechnet werden. Auch schlagen gegebenenfalls zusätzliche Folgekosten zu Buche, die berücksichtigt werden müssen, wie Kosten für Batteriemiete oder ‑degradation. Nicht zuletzt muss auch der Anschaffungspreis einer Ladeinfrastruktur betrachtet werden. So kostet die RWE eBOX für eine 11-kW-Schnellladung rund 584 €, die eBOX SMART für die 22-kW-Ladung sogar knapp 2.517 €. Bei beiden Varianten müssen noch Montagekosten von mindestens 335 € eingeplant werden.
Trotzdem lohnt der Blick über den Tellerrand, da zum Aufladen des eigenen Fahrzeugs nicht zwingend ein spezieller Mobilitätstarif abgeschlossen werden muss. Denn diese sind im Schnitt nur geringfügig preiswerter als der allgemeine Grundversorgungstarif (aktuell 484,66 € oder 28,51 ct/kWh). Schon mit der Wahl des günstigsten Tarifs eines Grundversorgers lässt sich der Preis auf durchschnittlich 442,86 € oder 26,05 ct/kWh senken. Richtig günstig fährt dagegen, wer seinen mobilen Stromer mit dem günstigsten an seinem Postort verfügbaren Tarif auflädt. Der schlägt im Schnitt nur noch mit 337,01 € zu Buche. Dies entspricht einem Kilowattstundenpreis von 19,82 Cent und Fahrtkosten von 3,37 € auf 100 km.
Besonders günstig kann man sich demnach im Bundesland Rheinland-Pfalz fortbewegen. In Zweibrücken setzt die StadtEnergie für den Tarif „StadtStrom FLEX“ 230,82 € an, was auf 100 km kaum zu unterbietenden Kosten von 2,31 € entspricht. Somit verhält es sich beim Aufladen eines E‑Mobils nicht anders als beim Tanken – der Preisvergleich lohnt sich immer.
Besuchen Sie uns auf der E‑world 2014
Auch 2014 präsentiert sich die ene't GmbH wieder als Aussteller auf der Essener Fachmesse E‑world energy&water. Wie bereits in den vergangenen Jahren finden Sie uns auch vom 11. bis 13. Februar 2014 an unserem Stand 452 in Halle 3. Besuchen Sie uns und informieren Sie sich über die Neuerungen im Bereich der bewährten ene't Datenbanken und Analysetools. Gerne stellen wir Ihnen die neuen Partnerprodukte vor, mit denen wir unser Produktportfolio erweitern und praktische Lösungen für Energievertrieb und ‑marketing anbieten.
Nutzen Sie zudem die Gelegenheit und lernen Sie Ihre neuen Ansprechpartner rund um die Themen Deckungsbeitragsrechnung und Energiedatenmanagement kennen, die Ihnen mit der Übernahme der R‑SYSTEMS GmbH durch die ene't am Standort Torgau zur Verfügung stehen.
Haben Sie Fragen oder Anregungen? Wünschen Sie eine individuelle Beratung? Unsere ene't Experten nehmen sich gerne Zeit für Sie. Vereinbaren Sie am besten noch heute einen Termin. Nutzen Sie dafür das bereitgestellte Formular auf www.enet.eu oder rufen Sie uns an. Sollte Ihr Wunschtermin wider Erwarten nicht verfügbar sein, kümmern wir uns umgehend um eine passende Alternative.
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