Veränderung zu den vorläufigen Entgelten (soweit veröffentlicht)
Ähnlich wie Anfang 2016 (vgl. Newsletter 099) zeigen sich zwischen den im Oktober als vorläufig bekanntgegebenen und den nun als endgültig verabschiedeten Entgelten im rechnerischen Mittel nur wenige Abweichungen. Insgesamt sind rund 18 % der bisher veröffentlichten Netzentgelte angepasst worden. Die durchschnittliche deutschlandweite Preiskorrektur liegt dabei aber nur bei einem Wert von 0,15 %. Für knapp 11.880 Postorte haben sich die endgültigen Netznutzungsentgelte im Vergleich zu den vorläufigen nicht geändert.
Reduzierungen haben 46 Netzbetreiber in 280 Postorten vorgenommen. In 40 Postorten sinkt der Preis um mehr als ‑5 %. Die Stadtwerke Niesky GmbH haben mit ‑10 % die höchste Reduzierung vorgenommen. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH gaben eine Preiskorrektur von ‑5,9 % im Vergleich zu den vor einigen Monaten als vorläufig gekennzeichneten Netzentgelten bekannt.
In 3.341 Postorten passten die Netzbetreiber ihre Preise leicht nach oben an. Allerdings fallen die Erhöhungen in nur 4 dieser Orte höher als +5 % aus. Die größte Erhöhung haben die Stadtwerke Bernburg GmbH (+8 %) vorgenommen. Auch die Dortmunder Netz GmbH (+4,1 %) hat ihre vorläufigen Preise nach oben korrigiert. Insgesamt erhöhten 80 Netzbetreiber die Entgelte im Vergleich zu den Angaben aus Oktober 2016.
Auffällig ist, dass 62 der 80 Netzbetreiber mit Preiserhöhung in der Regelzone von Amprion liegen. Dies ist sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass der Betreiber seine Übertragungsnetzentgelte erhöht hat, wodurch auch die Verteilnetzkosten gestiegen sind.
Veränderung der endgültigen Entgelte für 2017 zu den als vorläufig veröffentlichten in Prozent.
Abnahmefall: Haushalt, 3.500 kWh/a, SLP, NSP
Endgültiges Preisniveau 2017 (soweit veröffentlicht)
Die sich im Oktober abzeichnende Preiserhöhungswelle (vgl. Newsletter 100) hat sich bestätigt.
So beträgt der durchschnittliche Netznutzungspreis im Jahr 2017 8,20 ct/kWh. Hochgerechnet auf einen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh im Jahr entspricht dies einem jährlichen Betrag von 287,00 Euro. Im Jahr 2016 musste man für die gleiche Abnahmemenge im bundesweiten Schnitt lediglich 263,66 Euro zahlen.
Die höchsten Netzentgelte lassen sich vor allem im Nordosten Deutschlands wiederfinden. Am meisten berechnet zum einen die E.DIS AG (11,88 ct/kWh), die das Netz in knapp 1.200 Postorten betreibt, und zum anderen die WEMAG Netz GmbH (11,70 ct/kWh), deren Netz rund 500 Post-Ort-Kombinationen umfasst.
Die günstigsten Preise für den Bereich Netznutzung sind in der Westhälfte der Bundesrepublik zu zahlen. Die niedrigsten Netzentgelte fallen hier bei der Bonn-Netz GmbH (4,27 ct/kWh) und der Aschaffenburger Versorgungs-GmbH (4,70 ct/kWh) an.
Endgültiges Preisniveau für 2017 in ct/kWh.
Abnahmefall: Haushalt, 3.500 kWh/a, SLP, NSP
Die Karte zeigt, dass weiterhin ein erheblicher Preisunterschied zwischen Ost- und Westdeutschland besteht. Somit scheint die geplante Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte sinnvoll und lässt auf eine preisliche Angleichung in der Zukunft hoffen.
Methodik: Alle Preise verstehen sich netto. Die Durchschnittswerte der Netzentgelte wurden nach Netzgröße (Anzahl der angeschlossenen Postorte) gewichtet. In den Berechnungen wurden nur Netzbetreiber berücksichtigt, die bereits ein endgültiges Entgelt für 2017 bekannt gegeben haben. Der spezifische Kilowattstundenpreis setzt sich zusammen aus den Netzkosten (Arbeitspreis + auf die Jahresarbeit umgelegter Grundpreis) und den Kosten für das Messsystem (Eintarif Drehstromzähler).
Der wachsende Grad der Digitalisierung im Tagesgeschäft von Energievertrieben erfordert zunehmende Interaktion unterschiedlicher Softwarelösungen und ‑module. Immer häufiger erfordert dies die zeit- und kostenintensive Entwicklung individueller Schnittstellen, ohne die ein Datenaustausch erschwert wird und Geschäftsprozesse ins Stocken geraten.
ene't Firmengründer Dipl.-Ing. Peter Martin Schroer setzt sich daher für einen gemeinsamen Datenstandard ein, der solche Schnittstellen ablösen soll. Mit zehn gleichgesinnten Unternehmen gründete er die Interessengemeinschaft Geschäftsobjekte für die Energiewirtschaft e. V., die gemeinsam einen offenen Standard für die IT-Infrastruktur von Energievertrieben und Marktpartnern entwickeln wird.
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