Veränderung zu den vorläufigen Entgelten (soweit veröffentlicht)
Wie schon zum Jahresbeginn 2016 (vgl. Newsletter 060) weichen auch in diesem Jahr die endgültigen Netznutzungsentgelte nur minimal nach unten ab, vergleicht man sie mit den als vorläufig gekennzeichneten Werten von Oktober. So liegt die durchschnittliche Preiskorrektur für das Jahr 2017 bundesweit bei nur geringen
-0,05 %.
In insgesamt 1.575 Postorten wurden die vorläufigen Preisangaben zum Jahreswechsel nach unten korrigiert. Dies betrifft 71 Netzbetreiber. Die Stadtwerke Itzehoe GmbH (-9,21 %) sowie die Stadtwerke Bochum Netz GmbH (-4,3 %) gehören dabei zu den Betreibern mit den größten Reduzierungen.
Im Gegensatz dazu waren in 611 Postorten preisliche Erhöhungen gegenüber den Angaben aus dem vergangenen Oktober zu beobachten. Ihre Preise nach oben korrigiert haben 58 Netzbetreiber. Dazu gehören u.a. die Stadtwerke Ditzingen GmbH & Co. KG (+12,71 %) und die Stadtwerke Quedlinburg GmbH (+7,87 %), bei denen die größten Veränderungen zu einem höheren Preis festzustellen waren.
Veränderung der endgültigen Entgelte für 2017 zu den als vorläufig veröffentlichten in Prozent.
Abnahmefall: Haushalt, 20.000 kWh/a, SLP
Farblich nicht ausgefüllte Flächen kennzeichnen Gebiete ohne Gasversorgung
Die im Vorjahr bereits erkennbare Tendenz zu einer leicht reduzierenden Korrektur der vorläufigen Entgelte zum Jahreswechsel ist 2017 somit wieder erkennbar.
Endgültiges Preisniveau 2017 (soweit veröffentlicht)
Die schon im Oktober zu erwartenden geringfügigen Preissenkungen (vgl. Newsletter 061) haben sich mit der Bekanntgabe der endgültigen Netznutzungsgebühren für dieses Jahr bestätigt.
Der durchschnittliche Preis für die Gasdurchleitung innerhalb Deutschlands liegt 2017 mit 1,64 ct/kWh etwas niedriger als 2016. Dort fielen für den gleichen Verbrauch noch 1,66 ct/kWh an. Für den hier betrachteten durchschnittlichen Haushalt bedeutet dies nun jährliche Kosten von durchschnittlich 328,00 Euro im Vergleich zu 332,00 Euro, die noch im Vorjahr zu zahlen waren.
Die niedrigsten Netznutzungsentgelte berechnen in diesem Jahr die Stadtwerke Eckernförde GmbH mit 0,81 ct/kWh sowie die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH (0,83 ct/kWh).
Kunden der HanseWerk AG (2,96 ct/kWh) und der E.DIS AG (2,85 ct/kWh) werden 2017 preislich am stärksten belastet. Die E.DIS AG gehört somit nicht nur im Strom (vgl. Newsletter 101), sondern auch im Bereich Gas zu den teuersten Netzbetreibern in Deutschland.
Endgültiges Preisniveau für 2017 in ct/kWh.
Abnahmefall: Haushalt, 20.000 kWh/a, SLP
Farblich nicht ausgefüllte Flächen kennzeichnen Gebiete ohne Gasversorgung
Verglichen mit den Netznutzungspreisen im Strom zeigt sich beim Preisniveau im Gasbereich insgesamt ein nicht so deutliches Preisgefälle im Ost-West-Vergleich. Wie die Karte verdeutlicht, sind die Preisschichten in der Bundesrepublik für die Gasdurchleitung homogener.
Insgesamt waren für die Netznutzungsentgelte 2017 wenige Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr erkennbar – sowohl im Hinblick auf die Veränderungsanalyse als auch bei der Betrachtung des Preisniveaus. Ob schon von einem Trend zu einer generellen Preisstabilität gesprochen werden kann, wird sich erst mit der Entwicklung in den kommenden Jahren zeigen.
Methodik: Alle Preise verstehen sich netto. Die Durchschnittswerte der Netzentgelte wurden nach Netzgröße (Anzahl der angeschlossenen Postorte) gewichtet. In den Berechnungen wurden nur Netzbetreiber berücksichtigt, die bereits ein endgültiges Entgelt für 2017 bekannt gegeben haben. Der spezifische Kilowattstundenpreis setzt sich zusammen aus den Netzkosten (Arbeitspreis + auf die Jahresarbeit umgelegter Grundpreis) und den Kosten für die Messung und Messstellenbetrieb (ebenfalls auf die Jahresarbeit umgelegt).
Raus aus dem Schnittstellensumpf.
Der wachsende Grad der Digitalisierung im Tagesgeschäft von Energievertrieben erfordert zunehmende Interaktion unterschiedlicher Softwarelösungen und ‑module. Immer häufiger erfordert dies die zeit- und kostenintensive Entwicklung individueller Schnittstellen, ohne die ein Datenaustausch erschwert wird und Geschäftsprozesse ins Stocken geraten.
ene't Firmengründer Dipl.-Ing. Peter Martin Schroer setzt sich daher für einen gemeinsamen Datenstandard ein, der solche Schnittstellen ablösen soll. Mit zehn gleichgesinnten Unternehmen gründete er die Interessengemeinschaft Geschäftsobjekte für die Energiewirtschaft e. V., die gemeinsam einen offenen Standard für die IT-Infrastruktur von Energievertrieben und Marktpartnern entwickeln wird.
Erfahren Sie mehr unter www.bo4e.de oder besuchen Sie uns auf der E‑world 2017 Halle 3, Stand 452 und melden Sie sich für unseren Vortrag zum neuen ene't Navigator® an.