In Zeiten steigender Strompreise locken viele Unternehmen vermehrt mit preisstabilen Tarifen. Eine aktuelle Auswertung der Datenbank Endkundentarife Strom zeigt, dass in der Gruppe der reinen Vertriebsgesellschaften pro Postleitzahl-Ort-Kombination im Schnitt 72 Versorger mit 180 der genannten Produkte vertreten sind. Tatsächlich können Verbraucher immer zwischen mindestens 54 Tarifen (in Oberreute, Bayern) wählen, am größten ist die Auswahl in Windach (ebenfalls Bayern) mit 260 verfügbaren Fixpreis-Produkten. Wie die abgebildete Karte erkennen lässt, profitieren Kunden vor allem im Süden Deutschlands von der Tarifvielfalt der Versorger. In den nördlichen Bundesländern haben sie hingegen deutlich weniger Auswahlmöglichkeiten.
Die maximale Dauer der fixierten Preise variiert je nach Kundenstandort deutlich. Sie reicht bei Fixpreisen, die ab Vertragsabschluss für eine bestimmte Laufzeit gelten, je nach Belieferungsort von 24 bis zu 36 Monaten. Preisversprechen, die an einen festen Stichtag gebunden sind, gewähren bei Vertragsabschluss im Oktober 2014 Preisstabilität für eine maximale Restlaufzeit von 14 bis 38 Monaten. Allerdings ist die Zahl der Postorte, in denen die Preise für weniger als 3 Jahre verankert sind, eher gering.
Links: Anzahl Produkte mit Preisgarantie (reine Vertriebsgesellschaften)
Rechts: Maximale Dauer von stichtagsgebundenen Preisgarantien
Auch Grundversorgungsunternehmen, die in Fremdnetzen als Wettbewerber auftreten, bieten preisstabile Tarife. Derzeit sind pro Postort durchschnittlich 47 Grundversorgungsunternehmen mit 114 Preisgarantie-Produkten aktiv. Verbraucher können im ungünstigsten Fall zwischen 48 Tarifen (in Inzell, Bayern) wählen, die größte Vielfalt herrscht mit 179 Produkten in Paitzdorf (Thüringen) vor. Eine geografische Betrachtung zeigt, dass Kunden in großen Teilen Baden-Württembergs sowie Thüringens, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Brandenburgs die größte Produktauswahl haben. Dagegen ist der Markt in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sichtlich weniger stark umkämpft. Auch im Saarland und vielen Gebieten Nordrhein-Westfalens, Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsens ist die Bandbreite der angebotenen Produkte deutlich begrenzt.
Die maximale Laufzeit der gewährten Preisgarantien bewegt sich für Tarife mit freien Fristen in Abhängigkeit vom Belieferungsort in einem Rahmen von 24 bis 36 Monaten. Stichtagsgebundene Preisgarantien kommen bei Vertragsunterzeichnung im Oktober 2014 auf eine maximale Restlaufzeit von 23 bis zu 39 Monaten.
Auch innerhalb ihres angestammten Liefergebiets bieten Grundversorgungsunternehmen preislich fixierte Produkte an. Die Angebote sind hier allerdings noch nicht flächendeckend: In 15.172 Postorten können Verbraucher Produkte mit Fixpreis vom jeweiligen Grundversorger beziehen.
Tarife, die erst durch einen Aufschlag zum Fixpreisprodukt werden, sind in der Auswertung nicht berücksichtigt.
Links: Anzahl Produkte mit Preisgarantie (Grundversorger in Fremdnetzen)
Rechts: Maximale Dauer von stichtagsgebundenen Preisgarantien
Discounter agieren deutschlandweit mit hohen Bonuszahlungen
Neben stabilen Preisen sollen auch spezielle Bonuszahlungen die angebotenen Tarife für Neukunden besonders attraktiv machen. Wie eine aktuelle Auswertung der Datenbank Endkundentarife Strom zeigt, gibt es im gesamten Bundesgebiet keinen Postort, in dem nicht mindestens ein Tarif mit Neukunden- oder Wechselbonus zur Verfügung steht. Diese fallen bei den reinen Vertriebsgesellschaften naturgemäß am höchsten aus. Die Anbieter Discounter Energie und Voltera Energie (beides Marken der Energie2day GmbH) bieten beispielsweise in 10.722 Postorten den Tarif „RegioExtraSpar12“ mit bis zu 25 Prozent Nachlass auf den Gesamtpreis an. Bei einem Verbrauch von 4.000 kWh ergibt sich hier für Verbraucher durchschnittlich ein Rabatt von 324 Euro. In den übrigen 5.037 Postorten gewährt Priostrom den signifikantesten Nachlass mit ebenfalls 25 Prozent Abzug von der Abschlussrechnung.
Doch nicht nur die reinen Vertriebsgesellschaften buhlen mit Rabatten um die Gunst des Kunden, auch Grundversorgungsunternehmen bieten im externen Vertrieb zunehmend Bonuszahlungen an. Hier fallen die Sparbeträge allerdings wesentlich niedriger aus: Im Schnitt belaufen sie sich auf 197 Euro. Den größten Nachlass (202 Euro) gibt es aktuell in fast 13.400 Postorten bei Abschluss des Tarifs „meckpommSTROM“ der Stadtwerke Schwerin.