Eine weitere Parallele zu den Stromnetzentgelten zeigt sich in der geringen Abweichung der endgültigen von den vorläufigen Entgelten (vgl. Newsletter 059). Berechnet für einen typischen Haushaltsabnahmefall (20.000 kWh im Jahr, 11 kW Leistung, SLP, Standardmesskonfiguration) ist die Abweichung im arithmetischen Mittel so gering, dass sie nur in Bruchteilen von Promille ausgedrückt werden kann (-0,017 %). Ausschlaggebend dafür sind die unveränderten Entgelte in 8.850 Postorten. Es zeigt sich somit insgesamt ein sehr geringer Korrekturbedarf der Verteilnetzbetreiber, der durchschnittliche Preis für die Durchleitung einer Kilowattstunde Gas pendelt sich bei 1,67 ct/kWh ein. Dies entspricht einer Steigerung von 5 Prozent gegenüber 2015.
Veränderung der endgültigen Entgelte für 2016 zu den als vorläufig veröffentlichten in Prozent
Abnahmefall: Haushalt, 20.000 kWh/a, 11 kW, SLP
Farblich nicht ausgefüllte Flächen kennzeichnen Gebiete ohne Gasversorgung
Noch geringer fallen die Veränderungen aus, wenn die Durchschnittswerte nach der Zahl der angebundenen Postleitzahl-Ort-Kombinationen innerhalb eines Netzes gewichtet werden, damit größere Netzgebiete ihrer Bedeutung entsprechend stärker in den Mittelwert einfließen. So berechnet unterscheiden sich die gemittelten endgültigen Entgelte nur um +0,009 Prozent von den vorläufigen, gerundet werden 2016 demnach 1,70 ct/kWh fällig. Gegenüber dem gewichteten Durchschnittsentgelt im Jahr 2015 entspricht dies einer Steigerung um +2,1 Prozent.
Endgültiges Preisniveau für 2016 in Euro pro Jahr
Abnahmefall: Haushalt, 20.000 kWh/a, 11 kW, SLP
Farblich nicht ausgefüllte Flächen kennzeichnen Gebiete ohne Gasversorgung
Größere Anpassungen in den Entgelten bleiben aus. Die stärkste Korrektur nach unten nimmt die hessische TaunaGas Oberursel (Taunus) GmbH mit ‑8,0 % auf 1,66 ct/kWh vor. Flächendeckende Senkungen lassen sich auch im Netzgebiet der Stadtwerke Kiel beobachten (-7,9 % auf 1,63 ct/kWh). Insgesamt sinken die Netzentgelte in 702 Postorten. Die günstigsten Entgelte finden sich 2016 mit 0,88 ct/kWh im gesamten Netzgebiet der Stadtwerke Neuenhaus GmbH in Niedersachsen.
Auch die nachträglichen Erhöhungen bewegen sich in einem moderaten Rahmen. Die größte Anhebung nimmt die Stadtwerke Niebüll – Netz GmbH in Schleswig-Holstein vor (+9,2 %), wobei sich das Entgelt mit 1,56 ct/kWh noch unter dem bundesweiten Durchschnitt bewegt. Kostensteigerungen lassen sich außerdem im Netz der bayerischen Erdgas Burgbernheim GmbH (+8,2 % auf 1,46 ct/kWh) sowie der Alliander Netz Heinsberg GmbH in NRW (+8,1 %) beobachten, wobei das Entgelt dort mit 1,18 ct/kWh noch weit unterdurchschnittlich ausfällt. Insgesamt erhöhen sich die Durchleitungsgebühren in 959 Postorten, die höchsten Entgelte lassen sich dieses Jahr in Mecklenburg-Vorpommern im Netz der HanseWerk AG feststellen (3,09 ct/kWh).
Eine Trendumkehr bei der Entwicklung der Netzentgelte war nicht zu erwarten, und durch die geringfügigen Änderungen werden Vertriebe ihre Kalkulationen nur marginal anpassen müssen. In Gebieten mit hohen Entgelten werden sie genau auf die Marge schauen müssen, um nicht in die Unterdeckung zu geraten. Besonders gilt dies für Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland, aber auch in Mitteldeutschland und im Westen drücken die Gebühren auf die Rohmarge. Sehr gute Voraussetzungen für den Gasvertrieb finden sich dagegen im Norden Niedersachsens und im Osten Brandenburgs, zudem im Südosten Bayerns und beispielsweise auch auf der Ostseeinsel Rügen.
Methodik: Alle Preise verstehen sich netto. Die Durchschnittswerte der Netzentgelte wurden nach Netzgröße (Anzahl der angeschlossenen Postorte) gewichtet. In den Berechnungen wurden nur Netzbetreiber berücksichtigt, die bereits ein endgültiges Entgelt für 2016 bekannt gegeben haben. Der spezifische Kilowattstundenpreis setzt sich zusammen aus den Netzkosten (Arbeitspreis + auf die Jahresarbeit umgelegter Grundpreis) und den Kosten für Messung und Abrechnung (ebenfalls auf die Jahresarbeit umgelegt).
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