Mit 93 Postleitzahl-Ort-Kombinationen wechselt ein Großteil der betroffenen Postorte aus dem Netzgebiet der Westnetz GmbH in das Konzessionsgebiet der EnergieNetz Mitte. In acht weiteren Postorten übernehmen die Stadtwerke Bad Kreuznach den Netzbetrieb; in Simmerath und Monschau wird die STAWAG neuer Netzbetreiber. Daneben übernimmt die SWK Netze den Netzbetrieb in Straelen, in Andernach nehmen die Stadtwerke die Stelle der Westnetz ein. Für die Gemeinde Marienheide ist die Rheinische NETZGesellschaft seit dem 1. Januar der zuständige Netzbetreiber. In Korschenbroich und Grevenbroich geht das Netz an die NEW Netz GmbH aus Geilenkirchen, in Mohnheim an die Mohnheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung. In Summe tritt Westnetz damit die Konzession in 109 Postorten ab.
Auch die Thüringer Energienetze GmbH verliert einen Teil ihres Netzgebiets an kommunale Unternehmen. Die Stadtwerke in Jena-Pößneck, Meiningen, Heiligenstadt, Sondershausen, Neustadt an der Orla sowie Stadtroda übernehmen jeweils den Netzbetrieb in einzelnen Postorten. In weiteren Gebieten geht der Netzbetrieb an die Osthessen Netz, Werraenergie, EVB Netze und die Energieversorgung Nordhausen Netz über.
Daneben verzeichnet auch die Netze BW eine Reihe von Konzessionsverlusten. Hier wird das Stromnetz in einigen Postorten unter anderem von den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim, der Energieversorgung Filstal sowie der Netrion GmbH übernommen. Auch die Avacon AG und die Bayernwerk AG müssen vereinzelt Netzbereiche an kommunale Betreiber abtreten. Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom verliert darüber hinaus Konzessionen an die Dessauer Stromversorgung und die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda.
Gewerbebetriebe sparen nach Netzübernahmen
Für Unternehmen in den betroffenen Postorten kann dies deutliche Einsparungen beim Strombezug bedeuten. Ausgerechnet auf einen Abnahmefall von 40.000 Kilowattstunden pro Jahr können sich die Kosten für Netzentgelte und den Messkomplex um bis zu 899 Euro reduzieren. Im Durchschnitt aller Postorte mit einer im Jahr 2014 erfolgten Netzübernahme liegen die Gesamtkosten für die Netznutzung bei 2.000,42 Euro und somit rund 8,1 Prozent unter denen des vorherigen Betreibers.