Am Beispiel einiger Grundversorgungsgebiete im Bundesland Nordrhein-Westfalen soll im Folgenden auf Basis der Datenbank Endkundentarife Gas aufgezeigt werden, mit welchen Roherlösen Energieversorger aktuell kalkulieren können. Dabei wird angenommen, dass sich Wettbewerber bei der Preisermittlung am Grundversorgungstarif des angestammten Versorgers orientieren, wobei sie diesen preislich unterbieten müssen, um Neukunden gewinnen zu können. Für die Berechnung wird der maximal erzielbare Erlös (entspricht dem Preis des Grundversorgungstarifs) ermittelt und davon das örtliche Netzentgelt inklusive des Messkostenkomplexes sowie Energiesteuer und Konzessionsabgabe abgezogen. Die individuellen Kosten für Beschaffung und Vertrieb sind dann für den Lieferanten noch individuell abzuziehen. Auf diese Weise lässt sich schnell erkennen, wie profitabel ein Liefergebiet oder eine Region ist. Die errechneten Rohmargen gelten im Folgenden für eine Abnahmemenge von 20.000 kWh (11 kW Leistung) im Jahr.
Mit deutlich sinkenden Margen müssen beispielsweise Energielieferanten kalkulieren, die ihre Produkte im Liefergebiet der WSW Energie & Wasser vertreiben. Nach einem Anstieg der Netzentgelte um 8,8 Prozent liegt der Deckungsbeitrag aktuell bei 3,75 ct/kWh und ist damit 3,6 Prozent niedriger als noch im vergangenen Jahr. Dabei markiert der genannte Wert den Erlös, der maximal zu erwirtschaften ist. Die letztlich vom Versorger angesetzte Marge dürfte nach Abzug von Beschaffungs‑, Vertriebs- und Overheadkosten sogar noch merklich darunter liegen, sobald zusätzliche Faktoren wie die lokale Wettbewerbssituation und eine prominente Platzierung im Tarifranking berücksichtigt werden. Negativ entwickeln sich die Roherlöse außerdem im Liefergebiet der RheinEnergie AG, wo sich der Netzzugang zum Januar um 7,7 Prozent verteuert hat. Die Rohmarge liegt dort derzeit bei 3,69 ct/kWh (-2,7 %). Auch in Bielefeld und Bochum reduziert sich der mögliche Gewinn um jeweils 1,4 Prozent auf 3,43 ct/kWh und 3,63 ct/kWh. Die höchsten Einbußen bei den Deckungsbeiträgen sind in Hemer (-11,4 % auf 3,65 ct/kWh), Rhede (-10,6 % auf 4,11 ct/kWh) und Bocholt
(-9,1 % auf 3,64 ct/kWh) zu verzeichnen.
Von den größten Städten Nordrhein-Westfalens gewinnt einzig Dortmund dank positiver Margenentwicklung an Attraktivität für Wettbewerber. Hier liegt der Deckungsbeitrag seit Jahresbeginn bei 3,76 ct/kWh. Das Netzentgelt sank zum neuen Jahr um 5,7 Prozent, was zu einem Anstieg der Rohmarge um 2,2 Prozent führte. Besonders attraktiv ist die Gasbelieferung laut Berechnung außerdem in Plettenberg (4,71 ct/kWh) und Dinslaken (3,52 ct/kWh). Hier steigt die Rohmarge um 13,4 Prozent beziehungsweise 9 Prozent an.
Von stabilen Gewinnmöglichkeiten profitieren Energieversorger daneben in Duisburg (4,08 ct/kWh), wo nicht nur das Netzentgelt, sondern zeitgleich auch die Höhe der Grundversorgungskosten zunahm. Bei den übrigen der hier untersuchten Großstädte war der Preis für die Grundversorgung zum Jahreswechsel unverändert geblieben.
Die Berechnung centgenauer Margen ist mit der ene't Kalkulationssoftware NetKalk.Tarife mit nur wenigen Arbeitsschritten möglich. Dabei können verschiedene Faktoren wie Abstände zum Grundversorgungstarif, Wunschpositionen im Tarifranking oder differenzierte Gewichtungskategorien (z. B. Einwohnerzahl oder Kaufkraft) in die Preisermittlung einfließen.
Alternativ bietet ene't die Ermittlung regionaler Deckungsbeiträge im Rahmen seiner individuellen Dienstleistungen an. Wir beraten Sie gerne unverbindlich.
E‑world 2015: ene't präsentiert spannende Neuheit im Bereich Software-as-a-Service
Die Branchenmesse E‑world ist seit vielen Jahren fester Termin im Veranstaltungskalender der ene't GmbH. Vom 10. bis zum 12. Februar sind wir auch in diesem Jahr als Aussteller mit eigenem Stand auf der Essener „E‑world energy & water“, der größten europäischen Fachmesse für die Energie- und Wasserwirtschaft, vertreten. Wir laden Sie an dieser Stelle herzlich ein, uns an unserem Messestand Nr. 452 in Halle 3 zu besuchen und mit unseren Experten ins fachliche Gespräch zu kommen.
Unter dem Motto „Wir fügen die Teile zusammen“ präsentieren wir Ihnen in diesem Jahr eine besondere Innovation und stellen Ihnen erstmalig unsere neue, übergreifende Software-as-a-Service-Lösung vor. Informieren Sie sich unverbindlich über die vielfältigen Möglichkeiten und überzeugen Sie sich vor Ort von den zahlreichen praktischen Vorzügen unserer Neuentwicklung. Nutzen Sie die Gelegenheit und vereinbaren Sie noch heute einen persönlichen Gesprächstermin. Dies kann entweder telefonisch, per E‑Mail oder Faxformular erfolgen. Dieses erhalten Sie nach Klick auf die unten stehende Grafik. Je früher Sie uns Ihren Wunschtermin mitteilen, desto größer ist die Chance, dass wir diesen für Sie persönlich einrichten können.
Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Martin Schroer hält in diesem Jahr zudem erstmals einen Vortrag im Rahmen des Kongress-Programms. In der Themenreihe „Energieversorger im Wandel – Neue Konzepte und Lösungen für erfolgreiche Kundenkommunikation“ hält er am Mittwoch, den 11. Februar, einen faktengestützten Vortrag zur Wettbewerbssituation im Endkundenmarkt. Dabei zeigt er dem Plenum auf, wie wichtig es ist, das regionale Wechselverhalten kontinuierlich im Blick zu behalten. Der Vortrag bildet den Auftakt der ganztägigen Vortragsreihe und beginnt um 9:30 Uhr.