Analyse zeigt moderate Steigerung der Stromnetzentgelte für 2014
Die Auswertung der Datenbank Netznutzung Strom mit Stand vom 18. Oktober 2013 zeigt für einen Standard-Abnahmefall von 4.000 kWh im Jahr (Privathaushalt) eine Erhöhung der Transportkosten in 165 Netzgebieten. Preissenkungen liegen derzeit für 127 Netzgebiete vor. In nur 16 Netzgebieten bleiben die Kosten unverändert. Dort, wo das Netzentgelt 2014 ansteigt, liegt das Niveau verglichen zum aktuellen Jahr durchschnittlich 7 Prozent höher. In 33 Netzgebieten lassen sich sogar Steigerungen von über 10 Prozent ausmachen. Dort, wo das Netzentgelt sinkt, liegt es im Schnitt 5,7 Prozent unter dem Wert von 2013. Betrachtet man die Veränderungen in ihrer Gesamtheit, dann zeichnet sich ein Trend in Richtung leichter Kostensteigerung ab. Nach aktuellem Stand bewegt sich das Netznutzungsentgelt im nächsten Jahr auf einem Level von durchschnittlich 6,24 Cent je durchgeleiteter Kilowattstunde. Aktuell beträgt es im Schnitt etwa 6,17 ct/kWh. Die Gebühren nehmen damit um 0,07 ct/kWh zu – das macht verglichen zu 2013 ein Plus von durchschnittlich 1,1 Prozent. Im Vergleich zum Entgeltanstieg im letzten Jahr ist das eine sehr moderate Steigerung. Zur Erinnerung: Zum Jahreswechsel 2012/2013 kletterten die Kosten für die Stromdurchleitung um 6,2 Prozent nach oben.
Höhere Netzentgelte bei mittelspannungsseitigem Stromtransport
Bei der Untersuchung der neuen Netzentgelte für 2013 im Oktober vergangenen Jahres konnte festgestellt werden, dass es bei den Kostenanpassungen in den einzelnen Spannungsebenen deutliche Unterschiede gab. So fielen die Anpassungen im Bereich mittelspannungsseitiger Strombelieferungen höher aus als bei Haushaltskunden, die an das Niederspannungsnetz angeschlossen sind. Legt man einen Abnahmefall von 1,25 Mio. Kilowattstunden mit einer Leistung von 500 KW im Jahr zugrunde, liegt das Kostenplus im nächsten Jahr bei 3,4 Prozent und fällt damit dreimal so hoch aus wie bei einer Liefersituation von 4.000 kWh. Für den genannten gewerblichen Abnahmefall betragen die Kosten je durchgeleiteter Kilowattstunde 2014 durchschnittlich 3,57 ct/kWh und steigen damit im Schnitt um 0,12 ct/kWh.
Konnte für 2013 bei den großen Regionalversorgern ein deutlicher Anstieg bei den Netzentgelten beobachtet werden, zeigt sich für das kommende Jahr kein einheitliches Ergebnis. So gestaltet sich beispielsweise die Preisentwicklung in den Netzgebieten des E.ON-Verbundes sehr ungleich. Während die Kosten der Avacon AG im Netzgebiet Niedersachsen bei 4.000 kWh um 3,9 Prozent und bei 1,25 Mio. kWh um 19,1 Prozent steigen, sinken sie im Netzgebiet Sachsen-Anhalt um 22,5 Prozent bei der niederspannungsseitigen beziehungsweise um 4,2 Prozent bei der mittelspannungsseitigen Strombelieferung. Die E.ON Mitte AG hebt die Kosten um 0,9 Prozent (NSP) beziehungsweise 4,9 Prozent (MSP) an, im Netzgebiet der E.ON Edis sinkt das Netzentgelt hingegen um 1,2 Prozent einheitlich für beide Liefersituationen. Die Unternehmenstochter E.ON Westfalen Weser hebt ihre Durchleitungsgebühren (im Netzgebiet, in dem E.ON Grundversorger ist) um 3 Prozent (NSP) beziehungsweise 14,4 Prozent (MSP) an. Die Bayernwerk AG wiederum passt das Netzentgelt für 4.000 kWh um 16,9 Prozent nach unten an, während die Kosten für den Transport von 1,25 Mio. kWh um 1,7 Prozent teurer werden.
Generell sollte dabei jedoch berücksichtigt werden, dass eine starke Preissteigerung nicht zwingend für ein hohes Entgelt stehen muss. Gleichfalls bedeutet eine deutliche Preissenkung nicht immer ein niedriges Entgelt. Häufig werden die Kosten auf ein mittleres Preisniveau gebracht.
Veränderungsanalyse der vorläufigen Netzentgelte Strom für 2014 (4.000 kWh/Jahr)
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NetKalk Version 2013.2 in Kürze verfügbar
Mit dem bevorstehenden Release der NetKalk Version 2013.2 stellt ene't seinen Kunden eine hochflexible Variante der Bündelkalkulation zur Verfügung. Die neue Funktion Bündelkalkulation variabel ergänzt die bewährte Bündelkalkulation und bietet durch Weiterentwicklungen im Bereich Ein- und Ausgabedatei mehrere Vorteile. Anders als bei der klassischen Bündelkalkulation, bei der zunächst eine Vorlage aus NetKalk exportiert und mit Lieferstellendaten gefüllt werden muss, kommt die neue Variante ganz ohne Vorlagen aus. Mit der kommenden Version können Excel-Tabellen mit beliebiger Datenstruktur für die Berechnung herangezogen werden, sodass nun auch bereits vorhandene Tabellen für die Kalkulation verwendet werden können. Möglich wird dies durch flexible Zuordnungen über den neu entwickelten „Mappingeditor“. Bei den sogenannten Mappings werden die Spalten der Eingabedatei den Lieferstellenvorgaben zugeordnet, die NetKalk für die Berechnung benötigt. Statt der Zuordnung von Spalten können alternativ auch Werte übergeben werden, sofern die Eingabewerte für alle Lieferstellen identisch sind. Daneben bietet das Programm die Möglichkeit, Werte durchzuschleusen. Dabei werden Spalten aus der Eingabedatei an NetKalk übergeben, ohne dass eine Zuordnung durchgeführt wird. Die Werte fließen nicht in die Berechnung ein und können in unveränderter Form in die Ausgabedatei übernommen werden. Zusätzlich gewährt NetKalk 2013.2 Flexibilität bei der Gestaltung der Ausgabedatei. So kann für jede Berechnung individuell festgelegt werden, welche Ergebnisse der Kalkulation in die Ergebnistabelle übernommen werden sollen.
Mit der Bündelkalkulation variabel bietet ene't eine weitere effektive Lösung zur gleichzeitigen Berechnung mehrerer Lieferstellen. Dateien, die mit Fremdapplikationen oder selbst entwickelten Tools erzeugt wurden, können ohne Umformatierung in NetKalk weiterverarbeitet werden. Dies ermöglicht Anwendern eine beschleunigte Datenübernahme und macht die Arbeit mit NetKalk noch komfortabler.
„Mappingeditor“ zur Erstellung von Eingabemappings im Bereich Strom. Das Mapping erfolgt im mittleren Bereich „Zuordnungen“. Pflichtangaben, die zugeordnet werden müssen, sind fett markiert.
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