Aktuelles | 30. November 2012

Sorge bezüglich versteckter Preisaufschläge eher unbegründet

Aktuell erhalten Millionen von deutschen Haushalten unliebsame Post von Ihrem Stromversorger. Anlass sind die anstehenden Strompreisanpassungen durch die Erhöhung der gesetzlichen Abgaben (EEG-, KWK- und §19-Umlage) und die steigenden Kosten der Stromdurchleitung zum Jahresbeginn 2013, über die alle Versorger ihre betroffenen Kunden informieren müssen. Dabei geht die Sorge um, dass einige Anbieter die Umlagen als Vorwand für weitere versteckte Preiserhöhungen nutzen könnten. Da mit dem Ende der Frist für die Ankündigung von Preisanpassungen zum Jahreswechsel eine Vielzahl an Strompreiserhöhungen bekannt gegeben wurde, beschäftigen wir uns in diesem Newsletter mit der Frage, ob die zukünftigen Preisanpassungen auf die angeführte Kostensteigerung zurückzuführen sind, oder ob diese auf zusätzlichen Preisaufschlägen seitens der Grundversorgungsunternehmen basieren. Dazu errechnen wir mithilfe der Datenbank Endkundentarife Strom die zu erwirtschaftenden Rohmargen der einzelnen Grundversorgungstarife für das Jahr 2012 und 2013 und betrachten anschließend den Differenzwert.

Die Roh­mar­ge ergibt sich aus dem Gesamt­preis des Grund­ver­sor­gungs­ta­ri­fes abzüg­lich der jeweils gül­ti­gen gesetz­li­chen Abga­ben*, der Kos­ten für die Netz­nut­zung und der Kon­zes­si­ons­ab­ga­be. Gesetzt den Fall, dass die Kon­zes­si­ons­ab­ga­be in einem Netz­ge­biet nicht ein­deu­tig ist, da meh­re­re Kon­zes­si­ons­ab­ga­be­ge­bie­te vor­han­den sind, berück­sich­ti­gen wir die maxi­ma­le Kon­zes­si­ons­ab­ga­be für die­ses Netz­ge­biet. Nicht berück­sich­tigt sind Kos­ten für die Beschaf­fung und den Ver­trieb. Die Berech­nung wird durch­ge­führt für die Abnah­me­men­ge eines Fami­li­en­haus­hal­tes mit 3.500 kWh/​Jahr. Alle Durch­schnitts­wer­te sind zudem nach der Ein­woh­ner­zahl der betrach­te­ten Net­ze gewichtet.

Die so durch­ge­führ­te Ana­ly­se zeigt, dass im Ver­gleich zum Jahr 2012 einer maxi­ma­len Erhö­hung der Roh­mar­ge um 1,79 ct/​kWh eine maxi­ma­le Redu­zie­rung der Roh­mar­ge von 2,56 ct/​kWh gegen­über­steht. Die Auf­schlä­ge sei­tens der Grund­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men fal­len damit eher gering aus; vie­ler­orts fällt die 2013 zu erwirt­schaf­ten­de Roh­mar­ge unter das Niveau des noch lau­fen­den Jah­res. Mit einem Plus von 1,4 ct/​kWh legt die DEW21 2013 ver­gli­chen zum Vor­jahr deut­lich zu. Auch die Stadt­wer­ke Unna GmbH heben ihre Roh­mar­ge um immer­hin 1,00 Cent pro Kilo­watt­stun­de an. Bei der Vat­ten­fall Euro­pe Sales GmbH ist in Ber­lin ein Anstieg von 0,83 ct/​kWh und in Ham­burg noch ein Anstieg von 0,7 ct/​kWh festzumachen.

Redu­zier­te Roh­mar­gen fin­den sich hin­ge­gen bei der ENSO Ener­gie Sach­sen Ost AG und der E.ON Bay­ern Ver­trieb GmbH: Hier redu­ziert sich die zu erzie­len­de Mar­ge im Ver­gleich zum Vor­jahr um 0,58 ct/​kWh bzw. um 0,51 ct/​kWh. Auch die Ener­gie­dienst AG ope­riert 2013 mit einer um 0,39 ct/​kWh redu­zier­ten Mar­ge. Vie­ler­orts jedoch blei­ben die zu erzie­len­den Roh­mar­gen nahe­zu kon­stant. So zeigt die Berech­nung bei­spiels­wei­se fast unver­än­der­te Mar­gen für die ESWE Ver­sor­gungs AG und die Stadt­wer­ke Iser­lohn GmbH.

Im bun­des­wei­ten Durch­schnitt betrach­tet erzie­len Grund­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men 2013 eine Mar­ge zwi­schen 5,98 ct/​kWh und 12,54 ct/​kWh. Das ent­spricht einer durch­schnitt­li­chen Roh­mar­ge von 8,58 ct/​kWh. Im Ver­gleich zum Jahr 2012, in dem die Grund­ver­sor­ger eine Mar­ge von durch­schnitt­lich 8,55 Cent pro Kilo­watt­stun­de erwirt­schaf­ten konn­ten, lässt sich für das kom­men­de Jahr eine durch­schnitt­li­che Stei­ge­rung von gera­de ein­mal 0,03 ct/​kWh bzw. eine Stei­ge­rung von 0,35% fest­stel­len. Im Hin­blick auf die ein­gangs betrach­te­te Fra­ge lässt sich somit fest­stel­len, dass sich die Erhö­hung der Strom­prei­se im Wesent­li­chen tat­säch­lich auf der Stei­ge­rung der gesetz­li­chen Abga­ben und Netz­nut­zungs­ent­gel­te zurück­füh­ren lässt.

*Für 2012: Strom­steu­er: 2,05ct/kWh; EEG-Umla­ge: 3,592 ct/​kWh; KWK-Umla­ge: 0,002 ct/​kWh; §19-Umla­ge: 0,151 ct/​kWh
Für 2013: Strom­steu­er: 2,05 ct/​kWh; EEG-Umla­ge: 5,277 ct/​kWh; KWK-Umla­ge: 0,126 ct/​kWh; §19-Umla­ge: 0,329 ct/​kWh
Die für 2013 beschlos­se­ne Off­shore-Umla­ge wur­de hier nicht berücksichtigt.

ene't GmbH auf der E‑world 2013

Schon zum zehn­ten Mal in Fol­ge ist die ene't GmbH als Aus­stel­ler auf der E‑world ener­gy & water in Essen ver­tre­ten. Vom 5. bis 7. Febru­ar fin­den Sie uns auf der E‑world 2013 wie gewohnt in Hal­le 3, Stand 452. Mit inter­es­san­ten Neue­run­gen in unse­rem Pro­dukt­port­fo­lio und einem über­ar­bei­te­ten Stand-Kon­zept freu­en wir uns auf ein Tref­fen mit Ihnen. Ger­ne infor­mie­ren wir Sie über aktu­el­le Infor­ma­ti­ons­er­wei­te­run­gen in unse­ren Daten­ban­ken, aktua­li­sier­te Ver­sio­nen unse­rer Ana­ly­se­tools und unse­re neu­en Ver­triebs­pro­duk­te merlin.dbr und merlin.edm, mit denen wir erst­mals auch Lösun­gen zur Deckungs­bei­trags­rech­nung und zum Ener­gie­da­ten­ma­nage­ment anbieten.

Haben Sie Fra­gen oder Anre­gun­gen? Wün­schen Sie eine indi­vi­du­el­le Bera­tung? Unse­re ene't Exper­ten neh­men sich ger­ne Zeit für Sie. Ver­ein­ba­ren Sie am bes­ten noch heu­te einen Ter­min. Nut­zen Sie dafür das bereit­ge­stell­te For­mu­lar auf www​.enet​.eu oder rufen Sie uns an. Soll­te Ihr Wunsch­ter­min wider erwar­ten nicht ver­füg­bar sein, küm­mern wir uns umge­hend um eine pas­sen­de Alternative.

Für wei­te­re Fra­gen wen­den Sie sich bit­te an Frau Kock­e­rols-Eßer unter der Tele­fon­num­mer 02433 52601 – 24 oder der E‑Mail-Adres­se info@​enet.​eu.

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