Aktuelles | 25. Oktober 2019

Summe der Strom-Umlagen steigt auf Allzeit-Hoch

Bis zum 25. Oktober sind wieder die Steuern und Umlagen für das kommende Jahr bekanntgegeben worden. Die Summe der gesetzlichen Abgaben klettert dabei auf ein Allzeit-Hoch.

Bereits am 15. Okto­ber wur­de ver­öf­fent­licht, dass sich die EEG-Umla­ge wie­der erhöht. War sie im letz­ten Jahr noch gesun­ken (auf 6,405 ct/​kWh), so steigt sie 2020 mit 6,756 ct/​kWh erneut an. Das bedeu­tet ein Plus von rund 5,5 Prozent. 

Die Off­shore-Netz­um­la­ge, deren zukünf­ti­ge Höhe eben­falls seit eini­gen Tagen bekannt ist, bleibt hin­ge­gen beim Vor­jah­res­stand von 0,416 ct/​kWh. Eben­so bleibt die Strom­steu­er mit 2,05 ct/​kWh wie bereits in den Vor­jah­ren unver­än­dert. Die KWKG-Umla­ge nach §§ 26 und 26a zur För­de­rung von Kraft-Wär­me-Kopp­lungs-Kraft­wer­ken sinkt sogar auf 0,226 ct/​kWh. Dies ist eine Redu­zie­rung um ‑19,3 Pro­zent. Im Vor­jahr war die Umla­ge noch mit 0,280 ct/​kWh angesetzt. 

Die Umla­ge nach § 19 Abs. 2 Strom­NEV (Strom­netz­ent­gelt­ver­ord­nung) steigt hin­ge­gen von 0,305 ct/​kWh auf 0,358 ct/​kWh. Die Umla­ge regelt, dass ent­gan­ge­ne Erlö­se der Netz­be­trei­ber, wel­che aus indi­vi­du­el­len Netz­ent­gel­ten resul­tie­ren, auf alle Letzt­ver­brau­cher umge­legt wer­den. Sie erhöht sich für das kom­men­de Jahr somit um 17,4 Prozent. 

Auch die Umla­ge für abschalt­ba­re Las­ten nach § 18 AbLaV steigt. Sie beträgt im nächs­ten Jahr 0,007 ct/​kWh. Die Umla­ge sorgt dafür, dass Kos­ten zur Bereit­stel­lung oder Abschal­tung von Las­ten zur Sta­bi­li­sie­rung des Net­zes auf den Strom­preis umge­legt wer­den. Im Ver­gleich zu 2019, wo die Abga­be noch 0,005 ct/​kWh beträgt, bedeu­tet dies rech­ne­risch eine Erhö­hung von 40 Prozent. 

Ins­ge­samt stei­gen die Umla­gen im Bereich Strom damit 2020 um 3,7 Pro­zent. Für einen durch­schnitt­li­chen Fami­li­en­haus­halt mit einem jähr­li­chen Strom­ver­brauch von 4.000 kWh fal­len dadurch im kom­men­den Jahr 392,52 Euro (9,813 ct/​kWh) an gesetz­li­chen Abga­ben an. Im Jahr 2019 waren es noch 378,44 (9,461 ct/​kWh). Zum Ver­gleich: 2010 zahl­te der Mus­ter­haus­halt ins­ge­samt nur 169,08 Euro (4,227 ct/​kWh) an Umla­gen und Abga­ben. Seit­dem ist der Kos­ten­block somit um mehr als 132 Pro­zent gestie­gen. Selbst eine Redu­zie­rung der EEG-Umla­ge um 0,25 ct/​kWh, wie es das Kli­ma­pa­ket der Bund­e­re­gie­rung z. B. für 2021 vor­sieht, wür­de ange­sichts die­ser Ent­wick­lung nicht ins Gewicht fallen. 

Ein nach Netz­grö­ße gewich­te­ter Durch­schnitt der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te in 99,9 Pro­zent der bun­des­deut­schen Postor­te für den genann­ten Abnah­me­fall zeigt zudem, dass Fami­li­en­haus­hal­te im Jahr 2020 mit 314,51 Euro belas­tet wer­den. Auch dies sind 5,5 Pro­zent mehr als noch 2019 (298,20 Euro). 

Die kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te deu­te­ten bereits eine zu erwar­ten­de, brei­te Anhe­bung der Strom­prei­se an. Die nun eben­falls stei­gen­den gesetz­li­chen Umla­gen wer­den den Druck auf die Preis­kal­ku­la­tio­nen der Strom­ver­trie­be zusätz­lich erhöhen. 

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