Dazu wurde für jede Postleitzahl-Ort-Kombination ermittelt, unter wie vielen unterschiedlichen Tarifen Privatkunden wählen können, die eine Wallbox mit getrennter Messung gemäß § 14a EnWG betreiben möchten. Zudem wurde der durchschnittliche Preis in jedem Postort berechnet. Als Musterverbrauch wurden erneut 2.250 kWh pro Jahr für eine Fahrleistung von 15.000 km angenommen.
Tatsächlich zeigt sich das Wettbewerbsumfeld in dieser Konstellation eher überschaubar. In 13.650 von 14.657 Postorten können Endkunden aus 10 bis 20 unterschiedlichen Tarifen für die heimische Wallbox wählen. In 22 Postorten finden sich sogar weniger als 10 Angebote, beispielsweise im Allgäu in der Gemeinde Röthenbach (7 Tarife) und in Teilen von Flensburg (8). Nur in 985 Postorten zeigt sich dagegen ein ausgeprägter Wettbewerb, hier werden mindestens 21 Tarife angeboten, in 74 sogar mehr als 30. Die höchste Anzahl an unterschiedlichen Produkten findet sich in den Ortschaften Dorfen (45) und Lengdorf (43) nahe München.
Tarifdichte bei unterbrechbaren Verbrauchern der E‑Mobilität je Postort
Abnahmefall: 2.250 kWh/Jahr, getrennte Messung nach § 14a EnWG
Die durchschnittlichen Preise der Angebote in einem Postort bewegen sich dabei zwischen 34,10 ct/kWh im saarländischen Wadgassen (14 Tarife) und 48,25 ct/kWh in Altensteig (Baden-Württemberg, 20 Tarife). Dies entspricht einer moderaten Spreizung von 70,7 Prozent. In 2.326 Postorten liegt der spezifische Arbeitspreis über 40 ct/kWh, darunter häufig in Postleitzahl-Ort-Kombinationen größerer Städte oder Ballungsgebieten wie Augsburg, Bremen, Chemnitz, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mainz, München und Stuttgart. Weniger als 35 ct/kWh im Mittel werden nur in 22 Postorten fällig, darunter einzelne Stadtteile von Berlin, Düren, Gladbeck und Rostock. Eine direkte Korrelation zwischen Durchschnittspreisen und Tarifdichte ist dabei nicht erkennbar.
Bei Betrachtung aller deutschlandweit verfügbaren Tarife ergibt sich ein mittlerer Arbeitspreis von 37,44 ct/kWh. Auf Bundeslandebene aufgeschlüsselt zeigen sich dabei teils deutliche Unterschiede. Während sich die Durchschnittswerte der meisten Länder zwischen 36 und 38 Cent je Kilowattstunde bewegen, stechen einzelne heraus. Eher günstig laden Elektromobile beispielsweise in Rheinland-Pfalz (35,00 ct/kWh) und Berlin (35,79 ct/kWh). Besonders hohe Preise werden dagegen in Hamburg (43,37 ct/kWh), in Schleswig-Holstein (41,01 ct/kWh) sowie in Mecklenburg-Vorpommern (38,69 ct/kWh) fällig.
Durchschnittspreise bei unterbrechbaren Verbrauchern der E‑Mobilität in ct/kWh
Abnahmefall: 2.250 kWh/Jahr, getrennte Messung nach § 14a EnWG
Die günstigste Lademöglichkeit findet sich aktuell weiterhin im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen in Niedersachsen. Der Tarif „Heidjers ‚Ladestrom‘“ wird mit einem spezifischen Arbeitspreis von 19,57 ct/kWh deutschlandweit nicht unterboten. Auch Stromkunden der Stadtwerke Soltau (ebenfalls in Niedersachsen) profitieren von günstigen Preisen. Der Tarif „Ladestrom“ hat dort einen spezifischen Arbeitspreis von 21,84 ct/kWh. Die Stadtwerke Steinfurt (NRW) berechnen für ihren „Autostrom“ ebenfalls vergleichsweise günstige 23,90 ct/kWh. Mehr als doppelt so hoch ist dagegen der Arbeitspreis des Tarifs „ewzvogtlandstrom-ÖkoMobil“ der Energiewerke Zeulenroda in Thüringen. In Zeulenroda-Triebes werden dafür 62,62 ct/kWh fällig. Auch Kunden der Lünestrom, einer Marke der FirstCon, in Baden-Württemberg müssen im Tarif „e‑Drive“ mit 59,64 ct/kWh tief in die Tasche greifen, sobald die Strompreisbremse nicht mehr greift. Teuer ist das Laden zu Hause auch im bayerischen Traunstein, wo der Tarif „EVA-Grünstrom E‑Ladesäule“ der Elektrizitätsgenossenschaft Vogling & Angrenzer mit 55,54 ct/kWh zu Buche schlägt. Die Spreizung zwischen dem günstigsten und dem teuersten Tarif liegt somit bei etwa 220 Prozent.
Eine eher geringe Tarifdichte verglichen mit den äußerst volatilen Haushaltsstromtarifen trifft somit vielerorts auf große Preisspreizungen. Auch wenn die allgemeinen Durchschnittswerte vergleichsweise nah beieinanderliegen, eröffnen sich regional womöglich attraktive Vertriebschancen. Durch reduzierte Entgelte für unterbrechbare Verbraucher der Elektromobilität können Energievertriebe hier problemlos Produkte mit hoher Zugkraft kalkulieren.
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