Aktuelles | 16. Oktober 2024

Unvorhersehbare Netzentgeltentwicklung erschwert Energievertrieb

  • Strom-Preisblätter für 79,1 % der deutschen Postorte liegen vor, aber nur von 16 % der VNB
  • Stromnetzentgelte für Musterhaushalt sinken um -9,2 %
  • Durchschnittliches Preisniveau bei 396,92 Euro bzw. 11,34 ct/kWh
  • Preisniveau der Bundesländer nähert sich an
  • Südwest- und westdeutsche Netzgebiete werden stärker belastet, im Norden und Osten sinken Entgelte
  • Gas-Preisblätter für 64,4 % der gasversorgten Postorte liegen vor, entspricht 34,5 % der VNB
  • Gasnetzentgelte für Musterhaushalt steigen um +22,1 %
  • Durchschnittliches Preisniveau bei 504 Euro bzw. 2,52 ct/kWh

Gro­ße Unsi­cher­heit herrscht in die­sem Jahr rund um die Bekannt­ga­be der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te für das kom­men­de Jahr. Medi­en­be­richt­erstat­tung und ers­te ver­öf­fent­lich­te Preis­blät­ter schei­nen im Strom nicht so recht zu den Erwar­tun­gen vie­ler Markt­ak­teu­re zu pas­sen. Doch die Zah­len spre­chen der­zeit für sich. Und neben­bei explo­die­ren die Gas­netz­ent­gel­te nahe­zu, wahr­schein­lich als Ergeb­nis geän­der­ter Abschrei­bungs­re­geln für Inves­ti­tio­nen in das Gas­netz. Höchs­te Zeit, einen nähe­ren Blick auf die bereits bekann­ten Netz­ent­gel­te für das Jahr 2025 zu werfen.

Uner­war­te­te Sen­kun­gen im Strom

Der Trend im Strom hat­te sich bereits abge­zeich­net und scheint sich nun zu ver­fes­ti­gen. Durch die Umver­tei­lung der Belas­tun­gen aus Netz­ge­bie­ten mit hohem Anteil von EE-Anla­gen sin­ken die Ver­teil­netz­ent­gel­te in vie­len Regio­nen. Zwar haben bis­her erst 16 Pro­zent der Strom­ver­teil­netz­be­trei­ber ihre vor­läu­fi­gen Preis­blät­ter für 2025 ver­öf­fent­licht, doch weil dar­un­ter vie­le gro­ße Flä­chen­net­ze fal­len, gibt es bereits neue Preis­stel­lun­gen für 11.573 Post­leit­zahl-Ort-Kom­bi­na­tio­nen. Dies ent­spricht 79,1 Pro­zent der Flä­che Deutschlands.

Stark ent­las­tet wer­den dabei bei­spiels­wei­se Gewer­be­kun­den. Ein klei­nes Unter­neh­men mit einem Jah­res­ver­brauch von 40.000 kWh zahlt mit 3.532,01 Euro im nach Netz­grö­ße gewich­te­ten Durch­schnitt ‑11,3 Pro­zent gerin­ge­re Netz­kos­ten als 2024. Ähn­lich deut­lich sin­ken die Kos­ten in der Mit­tel­span­nung. Ein leis­tungs­ge­mes­se­ner Gewer­be­be­trieb mit 400.000 kWh bei 200 kW Anschluss­leis­tung und weni­ger als 2.500 Benut­zungs­stun­den spart mit 32.089,82 Euro ‑11 Pro­zent gegen­über dem lau­fen­den Jahr.

Die Ent­wick­lung ist dabei regio­nal durch­aus unter­schied­lich. Wie zu erwar­ten, sin­ken die Ent­gel­te in Bun­des­län­dern mit vie­len Erneu­er­ba­ren-Ener­gien-Anla­gen wie Schles­wig-Hol­stein und Tei­len Meck­len­burg-Vor­pom­merns beson­ders deut­lich. Auch in Bran­den­burg, Thü­rin­gen, Sach­sen und Bay­ern pro­fi­tie­ren Netz­kun­den von stark redu­zier­ten Ent­gel­ten. Im Wes­ten und Süd­wes­ten Deutsch­lands mit Aus­nah­me des Saar­lands stei­gen die Durch­lei­tungs­kos­ten dage­gen, betrof­fen sind beson­ders Baden-Würt­tem­berg, Rhein­land-Pfalz und Nord­rhein-West­fa­len, der Süd­wes­ten Nie­der­sach­sens sowie Hamburg.

Pro­zen­tua­le Ver­än­de­rung der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te Strom 2025 gegen­über 2024
Abnah­me­fall: Fami­­li­en-Haus­halt, 3.500 kWh/​Jahr, SLP, Niederspannung

Betrach­tet anhand eines Mus­ter­haus­halts mit einem typi­schen Jah­res­ver­brauch von 3.500 kWh nimmt die baye­ri­sche Elek­tri­zi­täts­ge­nos­sen­schaft Unter­neu­kir­chen mit ‑42,5 Pro­zent die größ­te pro­zen­tua­le Redu­zie­rung auf einen spe­zi­fi­schen Arbeits­preis von 7,88 ct/​kWh vor. Der Fami­li­en­haus­halt spart dadurch rund 204,05 Euro im Jahr, aller­dings gilt dies nur in einem Post­ort. Deut­lich grö­ßer ist dage­gen das Netz­ge­biet der WEMAG Netz in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. In 408 ver­sorg­ten Postor­ten sin­ken die Ent­gel­te deut­lich um ‑38,1 Pro­zent auf 9,80 ct/​kWh. Auch im Ver­teil­netz der Nord­Netz in Schles­wig-Hol­stein redu­zie­ren sich die Kos­ten. In 7 Postor­ten sinkt der Arbeits­preis um ‑30,5 Pro­zent auf 7,98 ct/​kWh. Im glei­chen Bun­des­land senkt die Schles­wig-Hol­stein Netz ihre Ent­gel­te um ‑27,2 Pro­zent auf 11,84 ct/​kWh. Dies wirkt sich auf ins­ge­samt 1.054 Postor­te aus. Auch Netz­kun­den in Bay­ern pro­fi­tie­ren in eini­gen Gemein­den von sin­ken­den Kos­ten. In 12 Postor­ten sinkt der Arbeits­preis 2025 um ‑35,3 Pro­zent auf 10,46 ct/​kWh, hier aller­dings bedingt durch den Betrei­ber­wech­sel von der KWH Netz auf die Bay­er­werk Netz. Ins­ge­samt wer­den die Ent­gel­te in 7.429 Post­leit­zahl-Ort-Kom­bi­na­tio­nen redu­ziert, in 2.779 davon um ‑20 Pro­zent oder stärker.

Wie bereits ange­deu­tet, las­sen sich im Wes­ten und Süd­wes­ten Deutsch­lands dage­gen stei­gen­de Ent­gel­te beob­ach­ten. Den Spit­zen­rei­ter stellt die Pfalz­wer­ke Netz mit einem Auf­schlag von +20,4 Pro­zent auf 13,88 ct/​kWh dar. In 529 Postor­ten in Rhein­land-Pfalz und ver­ein­zelt im Saar­land wird der Mus­ter­haus­halt somit um +82,20 Euro höher belas­tet als 2024 (Jah­res­kos­ten 486,11 EUR). Auch im Netz­ge­biet der Gemein­de­wer­ke Duden­ho­fen (eben­falls RLP) steigt der Arbeits­preis um +19 Pro­zent auf 10,57 ct/​kWh, betrof­fen ist aber nur ein Post­ort. In Nord­rhein-West­fa­len ver­teu­ern sich die Ent­gel­te in 4 von der Stadt­wer­ke Ser­vice Meer­busch Wil­lich ver­sorg­ten Postor­ten um +17,6 Pro­zent auf 11,62 ct/​kWh. Ins­ge­samt ver­teu­ern sich die Durch­lei­tungs­ge­büh­ren in 4.138 Postor­ten, in 657 davon um +10 Pro­zent oder mehr.

Preis­ni­veau der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te Strom 2025
Abnah­me­fall: Fami­­li­en-Haus­halt, 3.500 kWh/​Jahr, SLP, Niederspannung

Am güns­tigs­ten wird die Strom­ver­tei­lung nach aktu­el­lem Stand 2025 im Netz der Neu­bran­den­bur­ger Stadt­wer­ke in Meck­len­burg-Vor­pom­mern sein. Dort sin­ken die Ent­gel­te um ‑2,5 Pro­zent auf 7,05 ct/​kWh. Auch Strom­kun­den der Netz­ge­sell­schaft Frank­furt (Oder) in Bran­den­burg wer­den um ‑23,9 Pro­zent ent­las­tet und zah­len 7,15 Cent je durch­ge­lei­te­ter Kilo­watt­stun­de. In Nie­der­sach­sen zahlt der ange­schlos­se­ne Haus­halt im Netz der Stadt­wer­ke Muns­ter-Bis­pin­gen mit 7,18 ct/​kWh 2025 ähn­lich wenig (-8,4 %). Am ande­ren Ende der Preis­span­ne müs­sen Strom­kun­den mehr als dop­pelt so viel ent­rich­ten. Die baye­ri­schen Stadt­wer­ke Eber­mann­stadt Ver­sor­gungs­be­trie­be berech­nen 14,85 ct/​kWh (+1,2 %), die Ham­bur­ger Ener­gie­net­ze 14,55 ct/​kWh, (+8,4 %) und die Stadt­wer­ke Stock­ach in Baden-Würt­tem­berg 14,47 ct/​kWh (+11,7 %). Zwi­schen den nied­rigs­ten und den höchs­ten Ent­gel­ten zeigt sich somit eine Sprei­zung von rund 110 Pro­zent. Im nach Netz­grö­ße gewich­te­ten Durch­schnitt wer­den für den Mus­ter­haus­halt im kom­men­den Jahr 396,92 Euro bzw. 11,34 ct/​kWh fäl­lig, was einer Sen­kung von ‑9,2 Pro­zent entspricht.

Bei einer Betrach­tung der ein­zel­nen Bun­des­län­der fällt auf, dass die gewünsch­te Soli­da­ri­sie­rung der Ent­gel­te ers­te Erfol­ge zu erzie­len scheint. Das Preis­ni­veau nähert sich dem­nach unter­ein­an­der sicht­bar an:

Bun­des­landNetz­ent­gelt 2024Netz­ent­gelt 2025Ver­än­de­rung in %

Baden-Würt­tem­berg

422,17

446,11

+5,7

Bay­ern

396,57

350,12

-11,7

Bran­den­burg

459,70

372,71

-18,9

Ham­burg

469,98

509,36

+8,4

Hes­sen

392,64

380,94

-3,0

Meck­len­burg-Vor­pom­mern

510,37

373,56

-26,8

Nie­der­sach­sen

407,99

387,60

-5,0

Nord­rhein-West­fa­len

412,05

412,86

+0,2

Rhein­land-Pfalz

427,50

440,46

+3,0

Saar­land

475,87

431,18

-9,4

Sach­sen

385,59

347,05

-10,0

Sach­sen-Anhalt

403,53

383,26

-5,0

Schles­wig-Hol­stein

536,34

407,73

-24,0

Thü­rin­gen

426,59

355,55

-16,7

Die gesam­te Ent­wick­lung war so nicht unbe­dingt zu erwar­ten. Ent­las­tun­gen in Netz­ge­bie­ten mit hoher EE-Erzeu­gung müs­sen gemäß der Fest­le­gung BK8-24001‑A der Bun­des­netz­agen­tur über alle Netz­ge­bie­te gewälzt wer­den, somit wäre eine rela­tiv gleich­mä­ßi­ge Umver­tei­lung und damit ein aus­ge­gli­che­ner Durch­schnitt anzu­neh­men gewe­sen. Zumal auch die Anhe­bung der vor­ge­la­ger­ten ÜNB-Ent­gel­te wenig Spiel­raum für sin­ken­de Ent­gel­te bie­ten dürf­te. Den­noch zei­gen die bis jetzt ver­öf­fent­lich­ten Preis­blät­ter ein­deu­tig einen Trend zu Senkungen.

Eine wei­te­re Her­an­ge­hens­wei­se ist eine Gewich­tung der Netz­ent­gel­te nach Ein­woh­ner­zah­len, um mög­li­che Unter­schie­de zwi­schen Flä­chen­län­dern und Bal­lungs­ge­bie­ten sta­tis­tisch aus­zu­glei­chen. So stei­gen bei­spiels­wei­se in der Groß­stadt Kiel die Kos­ten um +12,2 Pro­zent (11,37 ct/​kWh), wäh­rend sie im umge­ben­den Gebiet der Schles­wig-Hol­stein Netz um ‑27,2 Pro­zent redu­ziert wer­den (11,84 ct/​kWh). Doch auch nach die­ser Rechen­me­tho­de wird der Mus­ter­haus­halt mit 398,06 Euro/​Jahr immer noch um etwa ‑3,7 Pro­zent weni­ger belas­tet als 2024. In allen Netz­ge­bie­ten mit neu­en vor­läu­fi­gen Preis­stel­lun­gen leben ins­ge­samt rund 50,4 Mio. Bundesbürger.

Den­noch kann nicht aus­ge­schlos­sen wer­den, dass sich das Preis­ni­veau noch ändert. Immer­hin lie­gen zum Zeit­punkt der Ana­ly­se mehr als 80 Pro­zent der vor­läu­fi­gen Preis­blät­ter noch nicht vor. Zumin­dest punk­tu­ell kön­nen sich noch star­ke Abwei­chun­gen erge­ben. Auch wei­te­re Anpas­sun­gen in den end­gül­ti­gen Netz­ent­gel­ten sind jeder­zeit mög­lich – Strom­ver­trie­be soll­ten die wei­te­re Ent­wick­lung daher genau im Blick behalten.

Dras­ti­sche Stei­ge­run­gen im Gas

In der Ener­gie­art Gas zeich­nen sich wei­ter­hin stei­gen­de Ten­den­zen in den Netz­ent­gel­ten ab. Bei einem Abnah­me­fall von 20.000 kWh für einen Fami­li­en­haus­halt belau­fen sich die durch­schnitt­li­chen Gesamt­kos­ten für das Jahr 2025 damit auf 507,90 Euro, bei einem Sin­gle-Haus­halt und einem Abnah­me­fall von 7.000 kWh auf durch­schnitt­lich 223,02 Euro. Ähn­lich stark fal­len die Preis­er­hö­hun­gen im Gewer­be­sek­tor aus. Bei einem Ver­brauch von 200.000 kWh wer­den sich die Gesamt­kos­ten auf 4.048,94 Euro, bei einem Ver­brauch von 5.000.000 kWh auf 60.602,85 Euro belaufen.

In der fol­gen­den Ana­ly­se wird für die Aus­wer­tung der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te ein Abnah­me­fall von 20.000 kWh Jah­res­ver­brauch vor­aus­ge­setzt. In 6.756 von bis­her 6.969 erfass­ten Post­leit­zahl-Ort-Kom­bi­na­tio­nen stei­gen die vor­läu­fi­gen spe­zi­fi­schen Arbeits­prei­se im Schnitt auf 2,52 ct/​kWh (+22,1 %). Dar­un­ter fin­den sich 176 Postor­te, in denen die Prei­se im kom­men­den Jahr sin­ken, und 37 Postor­te, in denen aktu­ell kei­ne Ände­rung des Arbeits­prei­ses zu erwar­ten ist.

In Anbe­tracht des Fest­le­gungs­ver­fah­ren zur Anpas­sung von kal­ku­la­to­ri­schen Nut­zungs­dau­ern und Abschrei­bungs­mo­da­li­tä­ten von Erd­gas­lei­tungs­in­fra­struk­tu­ren (KANU 2.0)“, das einen sprung­haf­ten Anstieg der Netz­ent­gel­te im Sin­ne der Ver­brau­cher ver­hin­dern und gleich­zei­tig den Gas­netz­be­trei­bern ermög­li­chen soll, ihre getä­tig­ten Inves­ti­tio­nen u. a. in Form von Abschrei­bun­gen aus­zu­glei­chen und ihre Wirt­schaft­lich­keit zu sichern, sol­len im Fol­gen­den nicht nur der spe­zi­fi­sche Arbeits­preis und die Gesamt­kos­ten, die auf die Ver­brau­cher zukom­men, betrach­tet wer­den, son­dern auch die pro­zen­tua­len Ver­än­de­run­gen im Vor­jah­res­ver­gleich. Das Motiv für KANU 2.0 ist die Dekar­bo­ni­sie­rung des Gas­sek­tors. Da nach dem Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess ein beacht­li­cher Teil des Gas­net­zes nach 2045 nicht mehr genutzt wer­den wird, soll den Betrei­bern durch staat­li­che Ein­grif­fe flan­kiert die Mög­lich­keit gege­ben wer­den, die Inves­ti­tio­nen in die­sem Bereich wie­der wett­zu­ma­chen, ohne Ver­brau­cher schlag­ar­tig stär­ker zu belasten.

Pro­zen­tua­le Ver­än­de­rung der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te Gas 2025 gegen­über 2024
Abnah­me­fall: Fami­li­en-Haus­halt, 20.000 kWh/​Jahr, 11 kW Leis­tung, SLP, Niederdruck

Den­noch zei­gen die bis­lang erfass­ten Netz­ent­gel­te, dass auf Ver­brau­cher in mehr als 3.000 Postor­ten genau die­se rapi­de Mehr­be­las­tung zukommt. Die höchs­ten Preis­stei­ge­run­gen sind in 72581 Det­tin­gen zu beob­ach­ten. Die Erm­s­tal­Ener­gie wird den spe­zi­fi­schen Arbeits­preis hier dras­tisch um +93,6 Pro­zent auf 5,49 ct/​kWh erhö­hen. Ein Haus­halt hat 2025 daher mit Gesamt­kos­ten in Höhe von 1.099,30 Euro zu rech­nen. Die Stadt­wer­ke Prem­nitz pas­sen die Ent­gel­te um +74,8 Pro­zent (3,32 ct/​kWh) und die Stadt­wer­ke Det­mold um +66,2 Pro­zent (3,16 ct/​kWh) an. Auf eine Preis­stei­ge­rung von +56,3 Pro­zent auf 5,18 ct/​kWh müs­sen sich Kun­den der E.DIS Netz in 268 Postor­ten in Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern ein­stel­len (Gesamt­kos­ten 2025: 1.037,48 EUR). Auch die MVV Net­ze belas­ten ihre Gas­kun­den mit einem grö­ße­ren Ent­gelt­an­stieg. In 32 Postor­ten in Baden-Würt­tem­berg erhöht sich der Arbeits­preis um +41,7 Pro­zent auf 4,22 ct/​kWh.

Die güns­tigs­ten Ent­gel­te fin­den sich in 49201 Dis­sen und 49214 Bad Rothen­fel­de. Der Netz­be­trei­ber SWV Regio­nal hebt die Ent­gel­te zwar um +8,5 Pro­zent an (spez. Arbeits­preis: 1,18 ct/​kWh), kann aber bun­des­weit den­noch die nied­rigs­ten Netz­ent­gel­te anbie­ten, wodurch ihre Kun­den nächs­tes Jahr Gesamt­kos­ten in Höhe von 236,17 Euro erwar­ten dür­fen. Auch die Stadt­wer­ke Neu­en­haus heben die Kos­ten ver­gli­chen mit 2024 in ihrem nie­der­säch­si­schen Ver­sor­gungs­ge­biet an (+36,3 %). Die Kos­ten hal­ten sich bei einem Arbeits­preis von 1,33 ct/​kWh und Kos­ten von 266,70 Euro im Jahr trotz­dem ein­deu­tig im unte­ren Preis­seg­ment. Nur unwe­sent­lich teu­rer wird es mit 1,34 ct/​kWh in 48268 Gre­ven. Die Stadt­wer­ke Gre­ven wer­den 2025 die Ent­gel­te um rela­tiv mode­ra­te +8,7 Pro­zent anhe­ben, was für einen Fami­li­en­haus­halt in jähr­li­chen Kos­ten von 268,55 Euro kulminiert.

Preis­ni­veau der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te Gas 2025
Abnah­me­fall: Fami­li­en-Haus­halt, 20.000 kWh/​Jahr, 11 kW Leis­tung, SLP, Niederdruck

Die deut­lichs­ten Preis­sen­kun­gen der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te 2025 fin­den sich bei der SW Kiel Netz, die in 54 Post­leit­zahl-Ort-Kom­bi­na­tio­nen die Prei­se um ‑4,4 Pro­zent senkt. In die­sen Postor­ten wer­den sich die Ent­gel­te auf 2,83 ct/​kWh belau­fen (Jah­res­kos­ten 2025: 566,47 EUR). Über eine Sen­kung der Ent­gel­te dür­fen sich auch Kun­den der Stadt­wer­ke in 91550 Din­kels­bühl freu­en. Hier wer­den zukünf­tig je durch­ge­lei­te­ter Kilo­watt­stun­de 1,95 Cent (-1,8 %) berech­net. In 119 Postor­ten wird die EAM Netz ‑1,4 Pro­zent (1,87 ct/​kWh) weni­ger für die Ent­gel­te verlangen.

Wie oben bereits kurz ange­deu­tet, soll laut Bun­des­netz­agen­tur das Fest­le­gungs­ver­fah­ren KANU 2.0 Gas­netz­be­trei­bern bei Bestands- und Neu­an­la­gen wei­te­re Fle­xi­bi­li­sie­run­gen bei den Nut­zungs­dau­ern und Abschrei­bungs­me­tho­den in Form von bun­des­wei­ten Vor­ga­ben“ ermög­li­chen. Der von der Bun­des­netz­agen­tur ange­streb­te mode­ra­te Ent­gelt­an­stieg kann aktu­ell einer nähe­ren Betrach­tung nicht stand­hal­ten. Von den bis­lang für 6.969 Postor­te ver­öf­fent­lich­ten Ent­gel­ten ver­zeich­nen 1.024 Postor­te einen Anstieg der Kos­ten um 40 oder mehr Pro­zent, 2.159 Postor­te müs­sen mit einem Anstieg zwi­schen 20 und 40 Pro­zent rech­nen. Hier könn­ten zusätz­lich auch redu­zier­te Gas­flüs­se im ver­gan­ge­nen mil­den Win­ter preis­stei­gernd gewirkt haben, da sich die anfal­len­den Netz­kos­ten auf gerin­ge­re durch­ge­lei­te­te Gas­men­gen ver­tei­len. Neben den anhal­tend hohen Beschaf­fungs­kos­ten erschwe­ren die­se Fak­to­ren Gas­ver­trie­ben ihre Kal­ku­la­ti­on erheblich.

Metho­dik: Alle Prei­se ver­ste­hen sich net­to. Der durch­schnitt­li­che spe­zi­fi­sche Arbeits­preis der Netz­ent­gel­te wur­de nach Netz­grö­ße (Anzahl der ange­schlos­se­nen Post­leit­zahl-Ort-Kom­bi­na­tio­nen) gewich­tet, sofern nicht als Netz­be­trei­ber-Durch­schnitt ange­ge­ben. In den Berech­nun­gen wur­den nur Netz­be­trei­ber berück­sich­tigt, die bereits ein vor­läu­fi­ges Ent­gelt für 2025 bekannt­ge­ge­ben haben. Der spe­zi­fi­sche Kilo­watt­stun­den­preis setzt sich zusam­men aus den Netz­kos­ten (Arbeits­preis + auf die Jah­res­ar­beit umge­leg­ter Grund­preis) und den Kos­ten für das Mess­sys­tem (Stan­dard­mess­kon­fi­gu­ra­ti­on). Graue Flä­chen in der Kar­te für Gas kenn­zeich­nen Gebie­te ohne Gasversorgung.

Auto­ma­tisch über neue Ent­gel­te infor­miert wer­den mit dem ene't Navigator®

Mit der App Regio­na­le Ver­än­de­rungs­ana­ly­se Netz­nut­zung SLP (Strom) auf dem ene't Navi­ga­tor® kön­nen Sie jeder­zeit kom­for­ta­bel die Ände­run­gen in den vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­ten ermit­teln. Genau­so fin­den Sie zum Jah­res­wech­sel mit weni­gen Klicks die end­gül­ti­gen Preis­stel­lun­gen für das kom­men­de Jahr, oder kön­nen his­to­ri­sche Wer­te ermit­teln und Preis­de­tails ana­ly­sie­ren. Direk­te Ver­glei­che zwi­schen unter­schied­li­chen Zeit­punk­ten sind damit eben­so in einem Schritt mög­lich wie zwi­schen vor­läu­fi­gen und end­gül­ti­gen Ent­gel­ten. Die App ist eben­so für den Bereich Gas verfügbar.

Mit­hil­fe der Benach­rich­ti­gungs­funk­ti­on der Platt­form wer­den Sie auf Wunsch auch pro­ak­tiv dar­über infor­miert, wel­che Ver­teil­netz­be­trei­ber neue Netz­nut­zungs­ent­gel­te ver­öf­fent­licht haben. Dies ist wahl­wei­se direkt im ene't Navi­ga­tor® oder via E‑Mail möglich.

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