Aktuelles | 05. Juni 2013

Wettbewerberdichte so hoch wie noch nie

Die Anzahl der Gasanbieter am deutschen Gasmarkt ist weiter gestiegen. Lag die Zahl der Versorger je Postort im Dezember 2011 noch bei durchschnittlich 60 Anbietern (vgl. dazu Newsletter Ausgabe 33), hat die Wettbewerberdichte bis Ende Mai 2013 noch einmal zugenommen. Gegenwärtig sind im Schnitt 79 potenzielle Versorger je deutscher Postleitzahl-Ort-Kombination aktiv. Da diese häufig mehrere Produkte anbieten, können Verbraucher heute zwischen einer Vielzahl von Produkten wählen. Wie eine Auswertung der Datenbank Endkundentarife Gas zeigt, liegen für einen exemplarischen Abnahmefall von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr durchschnittlich 150 verschiedene Produkte beziehungsweise Produktvarianten vor. Nicht eingerechnet wurden dabei Produkte, bei denen die Gaslieferung im Voraus gezahlt werden muss.

Anzahl der Anbie­ter je Post­leit­zahl-Ort-Kom­bi­na­ti­on im Privatkundensegment

Basie­rend auf einem Abnah­me­fall von 20.000 kWh/​Jahr, erstellt mit der Geo­vi­sua­li­sie­rungs­soft­ware NetCard.

Wach­sen­de Kon­kur­renz wirkt sich auf Grund­ver­sor­gungs­ta­ri­fe aus

Die stei­gen­de Zahl an Gas­an­bie­tern und die zuneh­men­de Wech­sel­be­reit­schaft der Ver­brau­cher geht auch an den Grund­ver­sor­gern nicht unbe­merkt vor­bei. Wie frü­he­re Aus­wer­tun­gen zei­gen konn­ten, kor­re­liert der Preis für die Grund­ver­sor­gung der gro­ßen Regio­nal­ver­sor­ger in eini­gen Lie­fer­ge­bie­ten mit der jewei­li­gen Anzahl der dort täti­gen Kon­kur­ren­ten. Für Orte, in denen die Anbie­ter­dich­te beson­ders hoch ist, lässt sich mit­un­ter beob­ach­ten, dass der Grund­ver­sor­gungs­preis unter dem durch­schnitt­li­chen Niveau liegt. Eine aktu­el­le Aus­wer­tung der Daten­bank End­kun­den­ta­ri­fe Gas lie­fert ein ähn­li­ches Bild. In Baden Würt­tem­berg bei­spiels­wei­se, wo die Anbie­ter­dich­te ver­gleichs­wei­se hoch ist, fin­den sich mit der bade­no­va und der EnBW zwei Regio­nal­ver­sor­ger, die mit ihren Kos­ten für die Grund­ver­sor­gung weit unter­halb des bun­des­wei­ten Durch­schnitts lie­gen. So ver­an­schlagt die bade­no­va einen Preis von 1.108 Euro pro Jahr, die EnBW liegt mit 1.199 Euro etwas dar­über. Im Mit­tel ist für Gas in der Grund­ver­sor­gung der­zeit mit Kos­ten von 1.276 Euro zu rechnen.

Wenig anders sieht es gegen­wär­tig in Ber­lin aus, wo der­zeit 87 Gas­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men aktiv sind. Der Grund­ver­sor­gungs­ta­rif der GAS­AG kos­tet hier 1.216 Euro im Jahr. In Mün­chen, wo momen­tan 81 Gas­ver­sor­ger ihre Pro­duk­te anbie­ten, ent­ste­hen für den Grund­ver­sor­gungs­ta­rif Jah­res­kos­ten von 1.128 Euro. Im bran­den­bur­gi­schen Ver­triebs­ge­biet der EWE Ver­trieb, wo man sich eben­falls gegen eine Viel­zahl an Kon­kur­ren­ten durch­set­zen muss, schlägt die Grund­ver­sor­gung mit 1.252 Euro zu Buche. In Schles­wig-Hol­stein und Ham­burg, wo die Anbie­ter­dich­te ähn­lich hoch ist, liegt der Preis für die Grund­ver­sor­gung durch die E.ON Han­se bei 1.230 Euro bezie­hungs­wei­se 1.180 Euro.

Dass eine gro­ße Anzahl kon­kur­rie­ren­der Gas­ver­sor­ger durch­ge­hend mit nied­ri­gen Kos­ten in der Grund­ver­sor­gung ein­her­geht, ist jedoch unrea­lis­tisch, wie sich bei­spiels­wei­se am Lie­fer­ge­biet der MIT­GAS zeigt. Obwohl dort über 80 kon­kur­rie­ren­de Gas­ver­sor­ger tätig sind, ent­ste­hen für die Gas­grund­ver­sor­gung 1.510 Euro im Jahr.

Ein Preis­ver­gleich lohnt sich nach wie vor

Für Ver­brau­cher, die ihr Gas über die Grund­ver­sor­gung bezie­hen, lohnt sich ein Ver­gleich der ver­füg­ba­ren Tari­fe den­noch. Ein Ver­gleich für einen Abnah­me­fall von 20.000 kWh zeigt, dass der Durch­schnitt­preis für die Grund­ver­sor­gung aktu­ell bei 1.276 Euro liegt. Der güns­tigs­te Son­der­ta­rif des Grund­ver­sor­gers bewegt sich im Schnitt fast 145 Euro dar­un­ter, näm­lich bei 1.132 Euro. Noch mehr spa­ren kann, wer sich für ein Pro­dukt von einem der zahl­rei­chen wahl­frei­en Anbie­ter ent­schei­det. Hier sind für einen Haus­halt im Schnitt 888 Euro fäl­lig – was im Mit­tel eine Erspar­nis von 43,7 % ver­gli­chen zum Grund­ver­sor­gungs­ta­rif und immer­hin noch 27,5 % im Ver­gleich zum preis­wer­tes­ten Son­der­ta­rif ausmacht.

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