Eine Auswertung der ene't Datenbank Netznutzung Gas mit Stand vom 14. Januar anhand zweier unterschiedlicher Abnahmefälle wird zeigen, wie sich die allgemeinen Durchleitungsgebühren auf Basis der betroffenen Postleitzahl-Ort-Kombinationen entwickelt haben. Alle genannten Entgelte verstehen sich als Netto-Werte und beinhalten die Kosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung. Betrachtet werden ausschließlich Hauptnetzbetreiber mit Standard-Messkonfiguration.
Endgültige Entgelte sinken leicht, allgemeiner Trend im SLP-Bereich zeigt jedoch nach oben
Für 11.145 von 11.249 Postleitzahl-Ort-Kombinationen (99,1 %), in denen Haushaltskunden an das Gasnetz wie oben beschrieben angeschlossen sind und ein vorläufiges Entgelt bekannt gegeben wurde, liegen endgültige Entgelte für das laufende Jahr vor. Diese bleiben in 75,7 % unverändert gegenüber den vorläufigen Veröffentlichungen, legt man den Abnahmefall eines typischen SLP-Kunden mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (Leistung 11 kW) zugrunde. In 2.633 Postorten ändern sich die Gebühren dagegen gegenüber dem vorläufigen Stand von Oktober, im Schnitt sinken sie um ‑0,9 %. Obwohl in 1.151 Postorten ein Anstieg zu verzeichnen ist, davon in 16 Fällen um einen zweistelligen Prozentsatz, drücken Nachlässe in 1.482 Postorten (darunter 22-mal um mehr als zehn Prozent) den Schnitt insgesamt nach unten.
Die deutlichste Korrektur nach unten findet sich in Aschersleben (Sachsen-Anhalt). Dort sinken die endgültigen Entgelte der ASCANETZ um ‑16,4 % auf 1,49 ct/kWh. Auch im Netzgebiet der Stadtwerke Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt) profitieren Haushaltskunden von einer Anpassung um ‑13 % auf 1,11 ct/kWh, ebenso wie die Netznutzer im Bereich der Gas-Versorgungsbetriebe Cottbus (-12,6 % auf 1,56 ct/kWh). Starke Ausschläge nach oben zeigen dagegen die endgültigen Entgelte der Stadtwerke Lengerich unter anderem in Hagen mit 42,4 % auf nun 2,38 ct/kWh. Auch die Stadtwerke Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern) erhöhen deutlich um 23,3 % auf 1,49 ct/kWh, ähnlich steigen die Durchleitungsgebühren unter anderem in Heinsberg (NRW), wo der Netzbetreiber Alliander um 20,4 % auf 1,55 ct/kWh anhebt.
Der Vergleich der endgültigen Netzentgelte mit den Vorjahreswerten zeigt trotz der Anpassungen einen erkennbaren Trend nach oben. In 97,5 % der 11.255 mit Gas belieferten Postorte mit Haushaltskunden wurden die Gebühren gegenüber 2014 geändert. Senkungen in 3.422 Postorten (391-mal im zweistelligen Prozentbereich) stehen Steigerungen in 7.553 Orten entgegen. In 2.966 Fällen erhöhen die zuständigen Hauptnetzbetreiber die Entgelte um mehr als zehn Prozent. Im Durchschnitt steigen die Durchleitungsgebühren so um 3,1 % auf nun 1,58 ct/kWh.
Die deutlichste Ermäßigung gegenüber dem Vorjahr lässt sich in Meckenheim (Netzgebiet E‑Werk Meckenheim, NRW) feststellen. Dort sinken die Entgelte um ‑42,9 % auf 0,85 ct/kWh. Fast genauso deutlich sinken die Gebühren in Löbau (Sachsen), dort um ‑42,3 % auf 0,98 ct/kWh. Auch Haushalte im Netzgebiet der Stadtwerke Deidesheim (Rheinland-Pfalz) profitieren von Senkungen um ‑36,5 % auf dann 0,8 ct/kWh. Besonders hohe Ausschläge nach oben finden sich dagegen in Ortschaften im Netzgebiet der Stadtwerke Lengerich (NRW), wo die Gebühren um 49,7 % auf 2,38 ct/kWh steigen. Die teuersten Entgelte lassen sich 2015 in Schwindegg (Bayern) im Netz der Erdgas Westenthanner ausmachen. Dort werden 3,95 Cent je Kilowattstunde veranschlagt, was über 450 % teurer als das Entgelt des bundesweit günstigsten Netzbetreibers ist, der Gasversorgung Malsch-Durmersheim in Baden-Württemberg (0,71 ct/kWh, ‑34,2 %).
Prozentuale Veränderung der endgültigen Netzentgelte 2015 gegenüber 2014
(SLP, Haushaltskunde, 20.000 kWh, 11 kW)
Farblich nicht gefüllte Flächen: Keine Gasversorgung
Enorme Preisspanne bei RLM-Kunden bei deutlich steigenden Entgelten
Ähnlich wie im Standardlastprofilbereich bleiben auch bei RLM-Kunden nahezu drei Viertel (74,5 %) der endgültigen Entgelte unverändert gegenüber den vorläufig veröffentlichten Gebühren. In 2.868 von 11.229 Postleitzahl-Ort-Kombinationen, in denen Abnehmer mit registrierender Leistungsmessung an das Gasnetz angeschlossen sind und für die im vergangenen Oktober Entgelte mit dem Status „vorläufig veröffentlicht wurden, passten die Netzbetreiber diese noch einmal an. Am Beispiel eines Industriekunden mit registrierender Leistungsmessung (5 Mio. kWh, 1.450 kW) lassen sich teils deutliche Abweichungen erkennen. Die stärkste Korrektur nach unten nehmen die Stadtwerke Emmerich (NRW) mit ‑19,1 % auf 0,58 ct/kWh vor, gefolgt von den SW Wolmirstedt (-17,7 % auf 0,48 ct/kWh). Deutliche Anpassungen nach oben finden sich in zahlreichen Ortschaften im Netzgebiet der zum 01.01.2015 neu gegründeten Westerwald Netz (+44,5 % gegenüber vorläufigem Entgelt auf 0,74 ct/kWh). Im Durchschnitt weichen die endgültigen Entgelte mit knapp plus 0,3 Prozent allerdings nur minimal vom im Oktober 2014 veröffentlichten Stand ab.
Prozentuale Veränderung der endgültigen Entgelte 2015 gegenüber den vorläufigen
(RLM, Industriekunde, 5 Mio. kWh, 1.450 kW)
Farblich nicht gefüllte Flächen: Keine Gasversorgung oder kein vorläufiges Entgelt veröffentlicht
Der Vergleich auf Postort-Ebene zeigt bei den endgültigen Entgelten davon unabhängig eine nennenswerte Verteuerung gegenüber dem Vorjahr, die durchschnittliche Erhöhung fällt deutlicher aus als im SLP-Bereich. Nur in 299 der 11.237 Postorte, in denen RLM-Kunden beliefert werden können, bleiben die Entgelte unverändert. In 97,3 % der Ortschaften dagegen werden sie angepasst, und dies im weit überwiegenden Fall nach oben. So lassen sich in 3.599 Fällen sinkende Gebühren feststellen, davon 98 um mehr als 25 %; dem stehen aber Steigerungen in 7.340 Postorten gegenüber (1.020 Postorte über +25 %). Im bundesdeutschen Durchschnitt müssen Industrie- oder Gewerbekunden in diesem Jahr 5,2 % höhere Durchleitungsgebühren entrichten, im Schnitt 0,68 Cent je Kilowattstunde.
Von starken Nachlässen profitieren Unternehmen in Oberriexingen (Baden-Württemberg) im Netz der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen (-53,2 % auf 0,37 ct/kWh), ebenso RLM-Kunden unter anderem in Ravensburg (ebenfalls BW) im Verteilnetz der Technischen Werke Schussental (-44,3 % auf 0,32 ct/kWh). Wesentliche Verteuerungen lassen sich dagegen in Baasdorf (Sachsen-Anhalt) im Bereich der Netzgesellschaft Köthen (+74 % auf 1,03 ct/kWh) sowie im Netz der rheinland-pfälzischen Gemeindewerke Münchweiler/Rodalb (+56,5 % auf 1,02 ct/kWh) beobachten. Die Preisspanne der Netzbetreiber fällt dabei noch wesentlich breiter aus als im SLP-Bereich. Enorme 919 % Unterschied errechnen sich zwischen den Entgelten der Stadtwerke Havelberg (+12,8 % auf weit überdurchschnittliche 2,14 ct/kWh) und der bayerischen Gemeindewerke Holzkirchen (-26,9 % auf 0,21 ct/kWh).
E‑world 2015: ene't präsentiert spannende Neuheit im Bereich Software-as-a-Service
Die Branchenmesse E‑world ist seit vielen Jahren fester Termin im Veranstaltungskalender der ene't GmbH. Vom 10. bis zum 12. Februar sind wir auch in diesem Jahr als Aussteller mit eigenem Stand auf der Essener „E‑world energy & water“, der größten europäischen Fachmesse für die Energie- und Wasserwirtschaft, vertreten. Wir laden Sie an dieser Stelle herzlich ein, uns an unserem Messestand Nr. 452 in Halle 3 zu besuchen und mit unseren Experten ins fachliche Gespräch zu kommen.
Unter dem Motto „Wir fügen die Teile zusammen“ präsentieren wir Ihnen in diesem Jahr eine besondere Innovation und stellen Ihnen erstmalig unsere neue, übergreifende Software-as-a-Service-Lösung vor. Informieren Sie sich unverbindlich über die vielfältigen Möglichkeiten und überzeugen Sie sich vor Ort von den zahlreichen praktischen Vorzügen unserer Neuentwicklung. Nutzen Sie die Gelegenheit und vereinbaren Sie noch heute einen persönlichen Gesprächstermin. Dies kann entweder telefonisch, per E‑Mail oder Faxformular erfolgen. Dieses erhalten Sie nach Klick auf die unten stehende Grafik. Je früher Sie uns Ihren Wunschtermin mitteilen, desto größer ist die Chance, dass wir diesen für Sie persönlich einrichten können.
Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Martin Schroer hält in diesem Jahr zudem erstmals einen Vortrag im Rahmen des Kongress-Programms. In der Themenreihe „Energieversorger im Wandel – Neue Konzepte und Lösungen für erfolgreiche Kundenkommunikation“ hält er am Mittwoch, den 11. Februar, einen faktengestützten Vortrag zur Wettbewerbssituation im Endkundenmarkt. Dabei zeigt er den Zuhörern auf, wie wichtig es ist, das regionale Wechselverhalten kontinuierlich im Blick zu behalten. Der Vortrag bildet den Auftakt der ganztägigen Vortragsreihe und beginnt um 9:30 Uhr.